WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag mit klaren Zugewinnen geschlossen. Nach den satten Verlusten zum Wochenauftakt konnten Entspannungssignale im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland die Kurse europaweit stützen. Der heimische Leitindex ATX ging mit einem Plus von 1,24 Prozent bei 3938,58 Punkten aus dem Handel. Andernorts waren die Aufschläge noch deutlicher, so stand der Dax in Frankfurt kurz vor Handelsschluss bei einem Plus von rund 1,9 Prozent.

Die Verluste vom Wochenauftakt sind damit zwar noch nicht wieder aufgeholt, am Montag hatte der heimische Leitindex noch um über drei Prozent nachgegeben. Jedoch scheint die jüngste Entspannung im schwelenden Ukraine-Russland-Konflikt bei Anlegern wieder für Kauflaune zu sorgen. So wurde am Dienstag laut russischen Angaben, ein Teil der eigenen Truppen von der Grenze abgezogen.

Zudem signalisierte der russische Außenminister Sergej Lawrow Gesprächsbereitschaft gegenüber dem Westen. Der Dialog mit den USA und der Nato über die von Russland geforderten Sicherheitsgarantien werde fortgesetzt, sagte er am Dienstag. Dabei gehe es etwa um die Nichtstationierung von Mittelstreckenraketen und der "Verringerung militärischer Risiken".

Konjunkturdaten vom Dienstag fielen gemischt aus. Einerseits haben sich die Konjunkturerwartungen von deutschen Finanzexperten verbessert. Der ZEW-Saldo der Konjunkturerwartungen stieg im Februar um 2,6 auf 54,3 Punkte. Experten hatten jedoch einen noch klareren Zuwachs auf 55 Punkte erwartet. Andererseits stieg der Empire-State-Index in den USA weniger klar als erwartet.

Spitzenreiter im ATX Prime waren die Titel des steirischen Leiterplattenherstellers AT&S mit plus 6,8 Prozent. Dahinter waren auch die Anteile des Caterers Do & Co mit plus 4,7 Prozent sehr gut gesucht. Die gestern schwachen Finanzwerte in Wien konnten sich ebenso erholen: Raiffeisen Bank International (RBI) gewannen 4,2 Prozent, Erste Group legten um 1,5 Prozent zu und Bawag gewannen 2,2 Prozent.

Die Anteilsscheine des Flughafens Wien schlossen um über 2 Prozent höher. Zu Jahresbeginn hat der Flughafen weiterhin deutlich weniger Passagiere abgefertigt als vor der Coronakrise. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres verzeichnete das Unternehmen allerdings ein deutliches Plus.

Die Titel des Stahl- und Technologiekonzerns Voestalpine stiegen um 1,1 Prozent auf 30,92 Euro. Die Analysten der Erste Group stuften die Titel von "Hold" auf "Accumulate" hoch. Gleichzeitig senkten sie das Kursziel für die Papiere von 40,0 auf 36,1 Euro. Laut einem Händler könnten die Papiere der Stahlindustrie jedoch unter Druck geraten, weil China gegen die Preissteigerungen bei Eisenerz vorgehen wolle. Eine Überhitzung der Preise solle gestoppt werden, um die Inflation unter Kontrolle zu halten, hieß es./pma/spo/APA/ngu