WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat die Sitzung am Freitag mit gerade noch positiven Vorzeichen beendet. Der heimische Leitindex ATX stieg um 0,09 Prozent auf 2214,62 Zähler. Auch der breiter gefasste ATX Prime legte um 0,08 Prozent auf 1132,00 Einheiten zu. Der ATX hatte sich über weite Strecken mit klaren Kursgewinnen gezeigt, hatte dann aber am späten Nachmittag alle Verlaufsgewinne eingebüßt und war ins Minus gerutscht - aus dem er sich kurz vor Handelsende noch ins Plus hievte.

Nach unten gezogen wurde der Leitindex vor allem von Verlusten beim Schwergewicht Erste Group. Die Titel hatten ihre Abschläge am Nachmittag deutlich ausgeweitet und schlossen um 2,13 Prozent tiefer als Schlusslicht im Prime Market. Auch Raiffeisen Bank International büßten 0,72 Prozent ein, während Bawag 1,40 Prozent zulegen konnten.

Insgesamt hatte sich das Geschäft zum Wochenausklang ruhig aber freundlich gestaltet. Laut Marktexperten werden derzeit Risiken wie die steigenden Coronona-Neuinfektionen ausgeblendet. Gestützt werden die Kurse momentan von der Aussicht auf einen Sieg der Demokraten bei den Wahlen in den USA und Hoffnungen auf ein US-Konjunkturpaket. Dort scheint es nun doch wieder Fortschritte im Streit zwischen Demokraten und Republikanern über ein weiteres Corona-Hilfspaket zu geben.

Meldungsseitig blieb es in Wien ruhig, einige Analystenstimmen kamen zu Einzelwerten. Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat die "Underperform"-Bewertung für die Aktien des heimischen Öl- und Gaskonzerns OMV nach der jüngsten Quartalszwischenbilanz belassen. Das Kursziel bestätigten die Experten mit 35,00 Euro ebenfalls. OMV gingen um 0,42 Prozent höher auf 23,78 Euro aus der Sitzung.

Die Raiffeisen Centrobank (RCB) hat ihre Anlageempfehlung für den heimischen Immobilienentwickler auf "Buy" angehoben und gleichzeitig das Kursziel von 43,0 auf 39,0 Euro gesenkt. Als Grund für die Hochstufung wurde unter anderem der Rückgang des Aktienkurses in den vergangenen Monaten genannt - das neue Kursziel beinhalte ein Aufwärtspotenzial von mehr als dreißig Prozent. Die Aktien von UBM schlossen um 0,34 Prozent höher auf 29,40 Euro.

Einige Immobilienwerte, die schon am Donnerstag deutlich zugelegt hatten, gingen erneut mit Aufschlägen aus der Sitzung. Darunter Immofinanz, die um 3,37 Prozent anzogen und s Immo, die sich um 1,88 Prozent verteuerten. Im Branchenvergleich gaben Versicherer nach. Uniqa fielen um 0,19 Prozent, Vienna Insurance Group büßten 0,80 Prozent ein./kat/mik/APA/fba