ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am Donnerstag wacker geschlagen und dem eher negativen Trend in Europa getrotzt. Händler begründeten dies damit, dass die Vortagesaufschläge in der Schweiz moderater ausgefallen seien als jene an den übrigen europäischen Börsen. Offenbar habe Nachholbedarf bestanden, hieß es. Doch richtig überzeugende Kaufgründe fanden sich wenig. Händler verwiesen auf die positive Marktreaktion der Wall Street auf die US-Zinserhöhung am Vorabend. Die US-Notenbank habe die richtige Balance zwischen Inflationsbekämpfung und Stützung der Konjunktur in Krisenzeiten gefunden, sagten Händler mit Blick auf den Ukraine-Krieg.

Der SMI gewann 1,4 Prozent auf 12.062 Punkte und schloss erstmals seit Mitte Februar wieder über der Marke von 12.000 Punkten. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursgewinner und zwei -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 48,81 (zuvor: 58,84) Millionen Aktien.

Wie schon am Vortag waren im Luxusgütersektor Richemont (+1,6%) und Swatch (+0,7%) gesucht. Befeuert wurden die Kurse von positiven Daten zu den eidgenössischen Uhrenexporten im Februar. Diese hatten auf Jahressicht um 24 Prozent zugelegt und damit gegenüber Januar (+6,8%) deutlich Fahrt aufgenommen. Es war der beste Februar für den Sektor überhaupt. Zudem hatte sich Swatch optimistisch zum Ausblick geäußert. Laut Citigroup peilt der Konzern ein zweistelliges Prozentwachstum an, wie auf einer Veranstaltung mitgeteilt worden sei.

Nestle legten um 2,1 Prozent zu, die Branchentitel aus dem Lebensmittelsektor waren europaweit gefragt. Befeuert von einem positiven Analystenkommentar zogen die Titel des Spezialchemieanbieters Sika um 2,9 Prozent an.

Unter den Finanzpapieren sanken Credit Suisse um 1 Prozent, UBS hinkten mit plus 0,3 Prozent hinterher - sie folgten damit negativen Vorgaben der europäischen Börsen. Ein Marktteilnehmer sah angesichts des Ukraine-Krieges und der weiterhin grassierenden Corona-Pandemie Insolvenzgefahren bei Bankkunden. "Der Markt misstraut den Notenbank-Aussagen von der starken Konjunktur", sagte er. Roche gewannen optisch 0,5 Prozent, die Titel wurden ex Dividende gehandelt. Ohne diesen Effekt hätte der Wert sehr viel deutlicher im Plus geschlossen. Der Pharmakonzern hatte einen Covid-19-Test zum Nachweis von Omikron-Subvarianten eingeführt.

Beim Personaldienstleister Adecco (-1,9%) wurde die vollständige Akka-Übernahme als Grund für die Abschläge ausgemacht. Asmallworld (+7,7%) sprach indes von einem Rekordjahr.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 17, 2022 12:54 ET (16:54 GMT)