ZÜRICH (Dow Jones)--Die Talfahrt des schweizerischen Aktienmarktes ist am Dienstag in die fünfte Runde gegangen. Belastungsfaktoren blieben die gleichen: "Eine galoppierende Inflation mit einer einhergehenden restriktiven Geldpolitik, geopolitische Spannungen und die Angst vor einer Rezession belasten fundamental die Aktienmärkte", kommentierte Analyst Eddine Salah-Bouhmidi von IG Markets. In den USA war der marktbreite S&P-500 am Nachmittag auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren gesunken. Auch an der Nasdaq wurden neue Jahrestiefs markiert. Im Anschluss erholten sich die US-Börsen aber und hievten auch die Kurse in der Schweiz deutlich über die Tagestiefs.

Händler verwiesen mit Blick auf die Abschläge auf immer attraktivere Renditen am Anleihemarkt, die den Aktienmarkt belasteten. Die Zehnjahresrendite in den USA erreichte zwischenzeitlich die Marke von 4 Prozent. Auch angesichts des wieder stärker in den Fokus gerückten Ukraine-Krieges gingen Anleger auf Nummer sicher und verkauften risikoreiche Anlagen wie Aktien, hieß es. Der SMI sank um weitere 0,5 Prozent auf 10.208 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 34,15 (zuvor: 38,78) Millionen Aktien.

Daneben verunsicherte auch die nahende Berichtssaison zum dritten Quartal, Givaudan lieferte bereits eine erste Enttäuschung. Lediglich die defensiven Pharma-Aktien Roche (+0,5%) und Novartis (+0,2%) verbuchten Aufschläge - neben der Credit Suisse. Givaudan brachen dagegen um 6,8 Prozent ein. Der Aromen- und Duftstoffhersteller hatte den Umsatz im dritten Quartal nicht so stark gesteigert wie erhofft. Laut Baader Helvea ist die Aktie nun angemessener bewertet.

Die Aktie der Credit Suisse (+0,8%) hat bei Anlegern weiterhin einen schweren Stand, schaffte aber nach einer Achterbahnfahrt den Sprung ins Plus. Begünstigt wurden zwischenzeitliche Abgaben durch gesenkte Kursziele der US-Häuser Goldman Sachs und Jefferies, Goldman hielt an ihrer Verkaufsempfehlung fest. UBS verloren weitere 1,4 Prozent.

Am Analystentag büßten Sonova Holding 2,2 Prozent ein. Leonteq (-6,3%) setzten den Vortagesabsturz fort. Belastet wurde die Aktie weiterhin von Vorwürfen der "Financial Times", wenngleich das Unternehmen diese dementierte. AMS-Osram (-3,2%) und Temenos (-1,8%) wurden von negativen Analystenkommentaren von Julius Bär belastet. Kuros Biosciences (+4,9%) kündigte positive Studienergebnisse an.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/mgo

(END) Dow Jones Newswires

October 11, 2022 11:50 ET (15:50 GMT)