ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Mittwoch die Durststrecke auf sechs Sitzungen in Folge ausgebaut. Ein unerwartet deutlicher Anstieg der US-Erzeugerpreise verhinderte eine Trendwende. Anleger sahen sich in ihrer Sorge bestätigt, dass die hohe Inflation den Notenbanken keine Pause bei ihren Leitzinsanhebungen gewähren werde. "Ohne eine kräftige Erholung der Anleihen ist aber eine durchgreifende Wende bei den Aktien kaum vorstellbar", sagte ein Marktteilnehmer. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 10.199 Punkte. Höhere Verluste verhinderten die US-Börsen, die sich am Nachmittag erholten. Unter den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 34,54 (zuvor: 34,15) Millionen Aktien.

Gut kamen neue Umsatzzahlen von LVMH an. Der Luxusgüterkonzern konnte den Schwung aus dem ersten Halbjahr mitnehmen und legte beim Umsatz im dritten Quartal organisch um 19 Prozent zu. Laut den Analysten von RBC lag das 5 Prozent über Konsens. In der Schweiz kletterten im Luxusgütersektor Richemont und Swatch um 1,9 bzw. 2,8 Prozent. Damit führten Richemont das SMI-Tableau an. Schlusslicht bildeten die Aktien der Credit Suisse, die um 4,2 Prozent abstürzten. Laut übereinstimmenden Medienberichten wird gegen die Bank in den USA wegen möglicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermittelt.

Roche (-0,1%) meldete positive Studienergebnisse, was der Aktie aber nicht auf die Sprünge half. Nach dem Ausverkauf des Vortages stabilisierten sich Givaudan (+0,3%). Nach den enttäuschenden Geschäftszahlen hagelte es nun Kurszielsenkungen durch die Analysten. Diese waren sich aber bei der Einstufung der Aktie nicht einig, denn die Empfehlungen reichten von "Kaufen" bis "Verkaufen".

Zur Rose sanken um 4,4 Prozent. Es werde immer wahrscheinlicher, dass die deutsche Regulierungsbehörde ihre Kriterien für die Einführung elektronischer Rezepte bis Ende November nicht erreichen werde, was die Marktanteilsgewinne der Online-Apotheken verzögere, urteilte die UBS. Die Analysten senkten ihr Kursziel deutlich und rieten zum Verkauf der Titel.

Positiv wurde der Zwischenbericht von Bossard (+2,9%) aufgenommen. Der Umsatz übertraf den Konsens, vor allem das Geschäft in Amerika zog deutlich an. Leicht positiv werteten die Analysten der UBS die Aussage zum Umsatzwachstum im vierten Quartal. Dies impliziere einen Jahresumsatz leicht oberhalb des Konsens. Leonteq erholten (+1,6%) sich etwas vom jüngsten Absturz. Das Unternehmen wies die jüngst in der Financial Times erhobenen Vorwürfe zurück.

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October 12, 2022 11:42 ET (15:42 GMT)