Zürich (awp) - Die Schweizer Börse wird am Donnerstag etwas fester gesehen. Mit dem starken Kursanstieg vom Mittwoch dürfte der Markt die Erholungsgewinne der Street zwar zu einem Grossteil bereits eingepreist haben. Dennoch könnte sich die Erholung noch ein wenig fortsetzen, heisst es am Markt. Doch sei vor der Veröffentlichung der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht damit zu rechnen, dass sich die Anleger sehr weit aus dem Fenster lehnen, auch wenn von den Währungshütern keine Überraschungen erwartet würden. Die EZB dürfte die Geldschleusen weiterhin sehr weit offen halten, heisst es am Markt. Die Kurse könnten daher im Verlauf noch etwas von den anfänglichen Höchstwerten abschmelzen.

Die Marktstimmung habe sich insgesamt wieder verbessert, nachdem ranghohe Vertreter der EZB die konjunkturellen Aussichten trotz der Corona-Krise nicht mehr ganz so trübe bewerten, heisst es am Markt. Auch BAK Economics hat sich am Mittwoch weniger pessimistisch für 2020 geäussert. Der Wirtschaftseinbruch dürfte in der Schweiz etwas weniger stark ausfallen als bisher erwartet. Zuvor hatte die Unterbrechung einer Studie mit einem Impfstoff gegen Covid-19 bei AstraZeneca noch für lange Gesichter auf dem Parkett gesorgt und Kursverluste mitausgelöst.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.15 Uhr um 0,31 Prozent höher mit 10'438,88 Punkten. Sämtliche 20 SMI-Werte sind höher indiziert. Die Gewinne belaufen sich auf +0,7 Prozent bei Novartis und +0,1 Prozent bei Swiss Life. Am Mittwoch war der Leitindex um 1,52 Prozent gestiegen.

Die Impulse sind bis anhin dünn gesät. Neben der EZB könnten am Nachmittag noch die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gewisse Kursakzente setzen.

Die stärksten Gewinne verbuchen Novartis (+0,7% auf 81,70 Fr.). UBS hat den Pharmawert auf "Buy" von "Neutral" und das Kursziel auf 98 von 88 Franken angehoben.

Die Genussscheine von Roche ziehen ebenfalls an (+0,4%). Der Pharmakonzern hat positive Studienergebnisse mit Satralizumab bei Neuromyelitis optica vermeldet. Das Mittel reduziere Rückfallschwere und die Rückfallhäufigkeit längerfristig signifikant, heisst es.

Am breiten Markt stehen Dufry (+1,2%) im Fokus. Der Reisedetailhandelskonzern will zur geplanten Übernahme von Hudson das Kapital um 500 Millionen Franken erhöhen. Dass die Aktie trotz der zu erwartenden Verwässerung von mehr als 30 Prozent fester gestellt wird, liegt laut Analysten daran, dass Dufry neben dem Kaufpreis zusätzliche Liquidität von rund 200 Millionen Franken erhöht was dem Unternehmen im gegenwärtigen Umfeld den nötigen Spielraum verleiht und das Geschäft im kommenden Jahr unterstützt.

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