Zürich (awp) - Für den Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich am Dienstag eine zunächst wenig veränderte Eröffnung ab. Die Vorgaben aus Übersee sind keine grosse Orientierungshilfe. Die Wall Street hat zwar im Plus geschlossen, mit dem Technologie-Index Nasdaq erneut auf Rekordniveau; in Asien sorgen die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China hingegen für einen uneinheitlichen Verlauf.

Die Trump-Administration kündigte am Montag an, sie werde die Beschränkungen für Huawei weiter verschärfen, um den Zugang des chinesischen Telekommunikationsriesen zu kommerziell erhältlichen Chips zu unterbinden. Gleichzeitig kommen die Verhandlungen mit den Demokraten über ein weiteres Konjunkturpaket nicht voran. Den Märkten fehlten die Impulse, um weiter nach oben zu gehen. Viele Indizes stiessen nach der starken Erholung von den März-Tiefs zudem an technische Widerstände, die es nachhaltig zu überwinden gelte, ergänzt ein weiterer Experte.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI tritt gegen 08.15 Uhr mit +0,05 Prozent auf 10'233,00 Punkte auf der Stelle. Von den 20 SMI-Titeln gewinnen lediglich Geberit nach Zahlen und Novartis nach einer Patent-Entscheidung zu.

Der Sanitärtechnikkonzern Geberit (+0,9%) hat im ersten Semester 2020 weniger Gewinn erwirtschaftet als im Vorjahr. Nach dem bereits kommunizierten Umsatzrückgang überrascht das Minus allerdings nicht. Die operative Gewinnmarge konnte indes dank Sparmassnahmen und tieferen Rohmaterialpreisen gesteigert werden. Ein Händler bewertet die Zahlen als etwas besser als erwartet.

Novartis-Aktien (+0,6%) profitieren von der Entscheidung eines US-Gerichts im Zusammenhang mit seinem Multiple-Sklerose-Medikament Gilenya. Demnach würde das Generika-Produkt des Unternehmens HEC ein Patent verletzen. Wie es in einem Kommentar bei JPMorgan heisst, hat der Markt noch nicht im laufenden Jahr mit Nachahmerprodukten für den Blockbuster gerechnet.

Das restliche Nachrichtenaufkommen findet allerdings in den hinteren Reihen statt. Dabei erleiden Huber+Suhner und Komax nach Zahlen die grössten Abschläge von jeweils -2,1 Prozent. So ist der Maschinenbauer Komax im ersten Semester in die roten Zahlen gerutscht. Die Industriegruppe Huber+Suhner (H+S) hat in der ersten Jahreshälfte ebenfalls deutlich weniger Geld verdient.

Dagegen hat der Bauausrüster Arbonia (-0,8%) für das erste Halbjahr 2020 zwar einen Umsatzrückgang verbucht, der Betriebsgewinn ist allerdings gestiegen.

Mit Handelsstart sollten dann nach Zahlen noch Werte wie PSP, Medartis und die VP Bank im Blick behalten werden.

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