Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den vorbörslichen Indikationen leicht fester in den Handel am Mittwoch starten. Die Vorgaben aus Übersee sind leicht positiv, nachdem die dortigen Indizes trotz schlechter US-Konjunkturdaten fester geschlossen haben. Vor der morgigen Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften sich Anleger aber nicht allzu stark aus dem Fenster lehnen. Von Unternehmensseite gibt es wenig Impulse. Unterstützend wirken könnte allenfalls der gestiegene Ölpreis.

Die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA war im August zwar regelrecht eingebrochen. Dies könnte jedoch darauf hindeuten, dass die US-Notenbank mit einer weiteren Leitzinserhöhung zuwarten wird. Am Mittwochnachmittag wird die US-Notenbank ihren Konjunkturbericht (Beige Book) veröffentlichen, von dem aber keine starken Impulse zu erwarten sind. Von der morgen Donnerstag anstehenden Sitzung der EZB wird keine Änderung in der bisherigen Zinspolitik erwartet. Nach den jüngsten schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozonen erwarten Experten, dass die EZB ihre Wertpapierkäufe zwecks Konjunktur- und Inflationsbelebung verlängert.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) legt um 08.20 Uhr 0,25% auf 8'325,23 Punkte zu. Bis auf die Valoren der beiden Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch notiert alle SMI-Werte in der Pluszone.

Richemont und Swatch verzeichnen Kursverluste von je 0,8%. Barclays hat in einer Branchenstudie die Anlageratings und Kurse für die beiden Luxusgüterhersteller reduziert. Die Analysten begründen die Rückstufung damit, dass ihre Bedenken gegenüber der zukünftigen Entwicklung des Marktes für Luxusuhren gestiegen sind.

Auf der Gegenseite fallen ABB mit einem Plus von 1,0% auf. Gemäss einem Zeitungsbericht unterstützt der Chef des Grossaktionärs Investor die Abspaltung des Energiegeschäfts. Gemäss dem Artikel hatte sich Investor-Präsident Jacob Wallenberg bislang dagegen gesträubt. Zudem erhöht die UBS in einer Studie zur europäischen Kapitalgüterindustrie das Kursziel für die ABB-Aktien, aber auch für den Schindler PS (+1,0%). Beide Valoren werden indes weiter mit "Neutral" eingestuft

Vorläufig keine negativen Spuren auf den Kurs von Swiss Re (+0,2%) hat ein Bericht der Ratingagentur Fitch hinterlassen. Die Agentur rechnet für das kommende Jahr mit weiter sinkenden Prämien. Am kommenden Wochenende finden sich die Rückversicherer, Makler und ihre Kunden in Monte Carlo zu ihrem Branchentreffen zusammen, wo die Vertragsabschlüsse für die Erneuerungsrunde zum Jahreswechsel vorbesprochen werden.

Credit Suisse legen 0,4% zu. Die Grossbank hat per sofort Brian Chin zum CEO Global Markets ernannt. Er folgt damit auf Timothy O'Hara und wird zudem Mitglied der Geschäftsleitung. Daneben wurde Eric Varvel zusätzlich zu seiner Funktion als Global Head of Asset Management zum Präsidenten und CEO der Credit Suisse Holdings (USA) Inc bestimmt.

Im breiter gefassten Markt hat der Schliesstechnikkonzern Dorma+Kaba das Geschäftsergebnis 2015/16 veröffentlicht, das die Erwartungen bei Umsatz und Betriebsgewinn leicht, beim Reingewinn deutlicher unterschritten hat. Der Batteriehersteller Leclanché wiederum hat im ersten Halbjahr 2016 deutlich mehr eingenommen als in der Vorjahresperiode, aber unter dem Strich einen höheren Verlust eingefahren.

Mit Kursavancen in Tag starten dürften Sulzer (+0,3%)und Logitech (+1,5%) nach einer Kurszielerhöhung durch Kepler Cheuvreux.

sig/rw