Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag mit Gewinnen in den Handel starten. Der Hauptgrund dafür ist, dass beim Schwergewicht Novartis nach der Vorlage der Quartalszahlen deutliche Avancen erwartet werden. Die US-Börsen hatten zudem am Vortag zwar im tiefroten Bereich geschlossen, aber leicht über dem Stand bei Handelsschluss in Europa.

Händler warnen jedoch vor allzu viel Euphorie. Es gebe nach wie vor einen klaren Überhang schlechter Nachrichten, auf die die Märkte sensibler reagierten als zuletzt. Die Investoren in Europa fürchten sich konkret vor einem zweiten Lockdown. Im Sommer noch undenkbar, werde dies nun zum wahrscheinlichen Szenario.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steigt gegen 8.20 Uhr um 0,86 Prozent auf 10'071,29 Zähler, nachdem er am Vortag um 0,38 Prozent nachgegeben hatte. Alle 20 SMI-Titel werden höher gestellt. Die Gewinne reichen von 0,3 Prozent für SGS bis 2,3 Prozent bei Novartis.

Beim Pharmakonzern hat die Covid-19-Pandemie im dritten Quartal für Licht und Schatten in der Geschäftsentwicklung gesorgt. Für das Gesamtjahr bestätigt der Konzern nun sein Umsatz-Ziel. Beim operative Kerngewinn erhöht Novartis jedoch die Prognose und geht neu von einem Plus im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich aus. Die Papiere des Konkurrenten Roche (+0,4%) fallen derweil nicht gross auf.

Hinter Novartis sind die beiden Grossbankenpapiere UBS und CS mit einem Plus von je 1,1 Prozent die grössten Gewinner. Die CS wird am Donnerstag ihren Quartalsbericht veröffentlichen.

Im SLI fallen AMS mit Avancen von 3,0 Prozent auf. Beim Sensorenhersteller laufen die Geschäfte im laufenden vierten Quartal gut, wie die am Morgen publizierte Guidance zeigt.

Am breiten Markt stechen derweil Idorsia (+2,5%) und SIG Combibloc (+2,0%) nach Zahlen, Schweiter (+2,5%) nach einem positiveren Ausblick und Tecan (+2,5) nach einem Grossauftrag positiv heraus.

Abwärts geht es mit Barry Callebaut (-0,2%) nach einem negativen Analystenkommentar.

Im Fokus der Investoren sind ausserdem am Berichtstag MCH und Implenia, für die es keine vorbörslichen Kurse gibt.

Die Messebetreiberin MCH kann den Investor James Murdoch an Bord holen und sich damit dringend benötigtes Kapital beschaffen. Sie hat sich mit Aktionär Erhard Lee zu den Bedingungen der Kapitalerhöhung und dem Einstieg von Murdoch geeinigt.

Der Baukonzern Implenia will seine Strategie neu ausrichten und plant eine grundlegende Reorganisation. Dabei soll es auch zu Entlassungen und dem Verkauf von Unternehmensteilen kommen.

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