Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte zum Wochenstart erst einmal den Rückwärtsgang einlegen. Nachdem der Leitindex SMI in der vergangenen Woche mit einem Plus von einem Prozent geschlossen hat, dürften Investoren dieses nun erst einmal konsolidieren. Auch die Vorgaben aus Übersee sprechen für einen verhaltenen Start. Die Wall Street hat am Freitag die dritte Handelswoche in Folge im Minus geschlossen und auch in Asien kommen die Börsen zum Wochenstart nicht vom Fleck. In Japan werden die Börsen zudem erst ab Mittwoch wieder geöffnet sein.

Weltweit steige angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen etwa in Europa die Sorge vor einer erneuten Virus-Welle. Sie würde die ohnehin etwas holprige wirtschaftliche Erholung gefährden, sind sich Marktteilnehmer einig. Darüber hinaus nehme die Unsicherheit im Vorfeld der US-Wahlen zu. Ein Konjunkturpaket erscheine noch vor November immer unwahrscheinlicher. Zudem droht bei der Frage, wie schnell der Posten der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg am Obersten Gerichtshof besetzt werden soll, ein weiterer Konflikt zwischen den beiden politischen Lagern in den USA zu entfachen.

Die Bank Julius Bär taxieret den SMI vorbörslich gegen 08.20 Uhr um 0,49 Prozent tiefer bei 10'487,88 Punkten. Alle 20 SMI-Werte bis auf Partners Group (+0,2%) geben nach.

Die Aktien des Finanzhauses sind ab dem heutigen Dienstag neu im Leitindex SMI vertreten. Sie ersetzen Adecco, die mit einem vorbörslichen Minus von 1,3 Prozent an ihre Schwäche von Freitag anknüpfen.

Mit überdurchschnittlichen Verlusten von 0,8 Prozent bei der UBS und 0,7 Prozent bei der CS kommen auch die beiden Grossbanken erneut etwas deutlicher zurück. Negative Schlagzeilen dürften die Stimmung hier belasten. Wie die Recherchen des weltweiten Journalisten-Netzwerks ICIJ zeigen, betreiben einige Grossbanken weiterhin Geldwäscherei.

Nach den klaren Avancen vor dem Wochenende, geben auch die beiden Pharma-Schwergewichte vorbörslich nach. Dabei fallen Roche (-0,5%) etwas deutlicher als Novartis (-0,3%). Händler und Analysten werten die von Roche am Krebskongress ESMO vorgestellten Daten als gemischt.

In den hinteren Reihen fallen vor allem die Aktien von DKSH (+0,8%) positiv auf. Der Konzern blickt an seinem heute Montag stattfindenden Investorentag zuversichtlich in die Zukunft.

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