Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Mittwoch laut den vorbörslichen Signalen im Plus eröffnen. Der SMI dürfte sich somit weiter vom Taucher vom Montag erholen, als er um über 2 Prozent abgesackt war. Händler begründen dies primär mit positiven Vorgaben aus den USA. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial hatte am Vorabend nach einem verhaltenen Start in der zweiten Handelshälfte zugelegt und somit klar über dem Stand bei Börsenschluss in Europa geschlossen.

Gut kamen an der Wall Street insbesondere Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell an, wonach die US-Notenbank alles tun werde, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Händler raten gleichwohl zur Vorsicht. Die steigenden Corona-Infektionszahlen seien eine Tatsache, und die Gefahr einer zweiten Welle real, meinen sie. Die Stimmung am Markt könne daher schnell umschlagen. "Die Angst, auf dem falschen Fuss erwischt zu werden, bleibt bei den Anlegern gross", lautet das Fazit eines Marktbeobachter.

Vorbörslich gewinnt der von der Bank Julius Bär errechnete SMI um 8.20 Uhr 0,48 Prozent auf 10'405,55 Punkte. Schon am Vortag hatte sich der Leitindex moderat erholt (+0,29%).

Auch der Volatilitätsindex VSMI, der als eine Art Angstbarometer gilt, deutet auf eine weitere Beruhigung der Lage hin. Er gab am Vortag um 5 Prozent nach, notiert aber nach wie vor deutlich über dem Niveau der Vorwoche.

Alle Blue Chips werden höher erwartet, wobei die Bandbreite von 0,3 bis 1,5 Prozent reicht.

Angeführt wird das Gewinnerfeld von AMS. Der Sensorenhersteller hat nach der im Juli abgeschlossenen Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram mit diesem einen sogenannten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Dies werde eine schnelle und erfolgreiche Integration ermöglichen, schrieb das Unternehmen dazu.

Deutlich im Plus erwartet werden ausserdem Sika (+1,0%). Laut Händlern empfiehlt Mainfirst die Aktie neuerdings zum Kauf und sieht ein Kursziel weit oberhalb des aktuellen Niveaus.

Leicht überdurchschnittlich werden auch die Grossbankenpapiere CS und UBS (je +0,6%) erwartet, die am Montag besonders unter dem Ausverkauf gelitten hatten.

Bei den Schwergewichten wird Novartis 0,5 Prozent höher erwartet, obwohl Händler eine Einschätzung der US-Zulassungsbehörde zu einem Novartis-Produktkandidaten als leicht negativ taxieren.

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