Zürich (awp) - Es droht ein weiterer verlustreicher Handelstag zu werden an der Schweizer Börse. Den Indikationen zufolge dürfte der Leitindex SMI mit deutlichen Abgaben in den Handel starten. Damit würde er den schwachen Vorgaben aus Asien folgen. Laut Marktteilnehmer sorgt die Mischung aus einem unsicheren wirtschaftlichen Ausblick und den bevorstehenden US-Wahlen für eine erhöhte Nervosität.

Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen neigen die Börsen traditionell zu einer erhöhten Volatilität, betonen zahlreiche Marktteilnehmer. Zusammen mit den Sorgen um die steigenden Corona-Infektionszahlen und deren Auswirkung auf die Wirtschaft, sei dies eine gefährliche Mischung, heisst es im Handel. Darüber hinaus haben die Quartalszahlen grosser US-Technologiekonzerne wie Apple, Twitter, Amazon und Alphabet am Vorabend nach US-Börsenschluss teilweise die Erwartungen verfehlt.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 8.15 Uhr 1,02 Prozent auf 9'458,64 Zähler. Damit ist er auf gutem Wege, diese Handelswoche mit einem Minus von mehr als 5 Prozent zu beenden. Für Oktober ist die Bilanz auf diesem Niveau mit Abgaben von mehr als 7 Prozent ebenfalls klar negativ.

Auch charttechnisch bewegt sich der Leitindex damit auf wichtige Unterstützungsbereiche zu. Wichtig sei, dass die Marke um 9'390 Punkte halte. Sollte diese fallen, ginge es nochmals eine grosse Stufe tiefer, erklärt ein Experte.

Unter den Blue Chips stechen aktuell nur zwei mit Gewinnen hervor. Alle übrigen geben nach. Sowohl LafargeHolcim (+0,7%) als auch die Aktien der Swiss Re (+0,5%) gewinnen nach Quartalszahlen hinzu. Der Baustoffkonzern habe sich deutlich besser als erwartet geschlagen, heisst es von Analysten.

Derweil sind die ersten neun Monate beim Rückversicherer Swiss Re nicht so dramatisch ausgefallen, wie von einigen Analysten befürchtet.

Für die übrigen SMI-Titel geht es dagegen zwischen 0,5 Prozent für die Partners Group und 1,6 Prozent bei der UBS und ABB abwärts.

Mit Abschlägen von mehr als 4 Prozent setzen AMS-Aktien den Zickzack-Kurs der letzten Tage weiter fort. Hier verweisen Händler auf die Apple-Zahlen. Der iPhone-Hersteller habe keine Angaben über seine Erwartungen für das Schlussquartal gemacht und damit bereits bei zahlreichen Zulieferern in Asien für Abgaben gesorgt.

hr/yr