Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch erneut zugelegt. Nach einem verhaltenen Start setzte noch vor dem Mittag eine klare Erholung ein. Der Leitindex SMI erreichte zwar die Höchststände vom Wochenanfang nicht ganz, schloss aber nach der Verschnaufpause vom Dienstag erneut fester. Der Abstand zum Allzeithoch betrug bei Handelsschluss gerade einmal 34 Punkte. Bei den Einzeltiteln sorgten Meldungen über Gespräche zwischen Swiss Re und China Pacific für Bewegung.

Händler erklärten sich die risikofreundliche Stimmung mit der Hoffnung auf Neuigkeiten zum Thema Handelsstreit. Unterstützung kam auch von Konjunkturdaten: So fielen etwa die Auftragsdaten aus der deutschen Industrie besser als erwartet aus und in der Eurozone hat sich die Unternehmensstimmung deutlicher als erwartet aufgehellt. Auch die eher negativen ausgefallenen höheren US-Lohnstückkosten und Daten zur Produktivität konnten die Stimmung nicht trüben.

Der SMI schloss 0,44 Prozent höher bei 10'318,10 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI gewann 0,29 Prozent auf 1'588,24 und der breite SPI um 0,41 Prozent auf 12'449,87 Zähler. Von den 30 grössten Werten schlossen 18 im Plus, 11 im Minus und einer (Adecco) unverändert.

Swiss Re zogen im späten Handel deutlich an und schlossen 2,0 Prozent fester auf 105,70 Franken. Der Rückversicherer bestätigte, dass man eine mögiche Beteiligung an dem chinesischen Versicherer China Pacific Insurance erwogen habe. Eine Vereinbarung sei aber nicht getroffen worden und sei von verschiedenen Faktoren abhängig. Zuvor hatte Bloomberg über eine mögliche Überkreuzbeteiligung berichtet.

Swiss Life gewannen 0,3 Prozent hinzu. Der Lebensversicherer hat in den ersten neun Monaten 2019 etwas weniger eingenommen, als Analysten erwartet hatten.

Deutlicher zulegen konnten auch Swisscom (+1,5%), gefolgt von Vifor Pharma (+1,2%) und Schwergewicht Nestlé (+1,0%). Mit SGS (+1,1%), Sonova (+0,7%) und Logitech (+0,6%) war die Spitzengruppe branchenmässig gut gemischt. Der Markt wurde zudem von den Pharma-Schwergewichten Novartis (+0,5%) und Roche (+0,7%) gestützt.

Die Aktien des Industriekonzerns ABB (+0,9%) reagierten auf positive Meinungen zum Investorenanlass in den USA. Durchs Band sei von "soliden" oder "überraschend positiven" Eindrücken die Rede, hiess es im Handel. Das Management habe das Wachstumspotenzial des neuen Kerngeschäfts glaubhaft dargelegt.

Die UBS-Papiere lagen zeitweise deutlicher im Plus, schlossen dann aber mit +0,3 Prozent nur leicht fester. Die Papiere bewegen sich seit Wochenbeginn aufwärts. Gestützt wurde der Bankensektor zeitweise von positiv aufgenommenen Zahlen des französischen Wettbewerbers SocGen. Auch CS (-0,3%) und Julius Bär (-1,2%) schwächelten am Nachmittag dann aber deutlicher.

AMS (-0,1%) drehten im Handelsverlauf ins Minus. Laut Medienberichten wird vom österreichischen Sensorspezialist eine neue Offerte für den deutschen Lichttechnikkonzern Osram erwartet. Grössere Abgaben sahen Lonza (-1,5%), Geberit (-1,1%) und Swatch (-1,0%).

Am breiten Markt ging es mit den Papieren des Schokoladeherstellers Barry Callebaut um deutliche 3,7 Prozent nach unten. Der Konzern hat mit seinen Jahreszahlen die Erwartungen der Analysten leicht verfehlt. Auch hier gilt: Die Aktien haben im bisherigen Jahresverlauf um satte 36 Prozent zugelegt.

Nach Zahlen wurden auch die Aktien des Vermögensverwalters Vontobel (-0,5%) verkauft, während jene des Immobilienkonzerns Züblin (+3,1%) gefragt waren.

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