Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt knüpft am Dienstag eher zögerlich an die Vortagesgewinne an. Dabei lieferten die Vorgaben aus Übersee auch keine klare Vorgabe, wie die eher verhaltene Entwicklung der asiatischen Märkte zeigt. Immerhin hatte die Wall Street am Montag durchweg Kursgewinne verbucht.

An den Themen der letzten Tage habe sich grundsätzlich kaum etwas geändert, attestieren denn auch Börsianer. So wurden die Konjunkturdaten aus China am Morgen als Zeichen gewertet, dass sich der Aussenhandel zügig vom Ausbruch der Corona-Pandemie erholt hat. Was das erhoffte US-Konjunkturpaket betrifft, setzt sich am Markt mittlerweile die Meinung durch, dass es spätestens nach den Präsidentschaftswahlen in drei Wochen eines geben wird - egal, wer dann im Weissen Haus das Sagen hat. Zunächst wird in den kommenden Tagen aber die Berichtssaison verstärkt in den Fokus rücken. Am heutigen Dienstag machen einige Grossbanken in den USA den Anfang.

Der SMI notiert gegen 10.55 Uhr um 0,19 Prozent höher bei 10'383,72 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, tritt mit +0,05 Prozent bei 1'593,20 Zählern auf der Stelle und der breite SPI gewinnt 0,13 Prozent auf 12'964,74 Zähler. Im SLI ist die Zahl zwischen Gewinnern und Verlieren ausgeglichen.

Unter den grössten Gewinnern sind mit Temenos (+1,1%) und Logitech (+0,8%) gleich zwei Vertreter der Technologiebranche zu finden. Hier verweisen Händler auf die US-Vorgaben. Die Nasdaq-Börse hat am gestrigen Montag einmal mehr deutliche Aufschläge verbucht - allen voran Schwergewichte wie Apple oder Amazon.

Darüber hinaus sorgen zahlreiche Analystenkommentare im Tagesverlauf für Kursbewegungen. Sowohl bei Schindler (+0,7%) als auch Adecco (+0,6%) werden die jeweiligen Hochstufungen wohlwollend aufgenommen. So heben die Experten von JPMorgan beim Personaldienstleister Adecco positiv hervor, dass dieser auch weiterhin in seine digitale Entwicklung investieren werde.

Bei Schindler haben die Experten der Royal Bank of Canada den defensiven Charakter des Unternehmens positiv hervorgehoben.

Mit Kühne+Nagel, ABB und auch SGS sind noch weitere Zykliker gefragt, wie die überdurchschnittlichen Aufschläge zeigen. Bei Kühne+Nagel verweisen Händler auf den Konkurrenten Maersk, der für das laufende Jahr zuversichtlicher ist.

Als Stützen für den Gesamtmarkt erweisen sich die drei Schwergewichte Novartis (+0,8%), Nestlé (+0,5%) und Roche (+0,1%).

Gerade die beiden Pharma-Titel können sich damit dem insgesamt verhaltenen Branchen-Sentiment entziehen. Denn die Verliererliste ist mit einer Vielzahl an Werten aus der Gesundheitsbranche gefüllt. So fallen Alcon, Straumann, der Pharmazulieferer Lonza und Sonova zwischen 1,0 und 0,4 Prozent zurück. Bei der ehemaligen Novartis-Tochter Alcon sorgen sich Investoren um die Aktionärsstruktur, nachdem in den letzten Tagen wichtige Aktionäre ihre Beteiligungen klar gesenkt haben.

Daneben fallen auch Versicherer wie Swiss Life, Zurich und Swiss Re am Vormittag um deutliche 1,0 bis 0,6 Prozent zurück.

Im breiten Markt gehören neben dem Pennystock Relief Therapeutics (+7,5% nach Studiendaten) erneut Aryzta (+5,5%) zu den grössten Gewinnern. Dem stehen Abgaben von 8,8 Prozent bei Spice Private und 6,0 Prozent bei Santhera gegenüber.

hr/tt