Zürich (awp) - Der SMI hat am Freitagmorgen sich für keine klare Richtung entscheiden können. Nach Gewinnen zum Handelsbeginn rutschte er zeitweilig ins Minus, um danach wieder leicht zuzulegen. Für einen positiven Impuls hat China mit der Ankündigung von Verhandlungen mit den USA gesorgt. Am Nachmittag sollten Konjunkturdaten aus den USA den Märkten Anhaltspunkte für den weiteren Verlauf der Weltwirtschaft liefern.

Die Aktienmärkte befinden sich zurzeit zwischen "Hoffen und Bangen", wie es ein Bankanalyst in seinem Marktkommentar schreibt. Hoffnung weckt vor allem, dass es im Handelskonflikt zwischen China und den USA zu einer Entspannung kommen könnte. Diese Hoffnung geschürt hat das chinesische Handelsministerium mit seiner Ankündigung von ersten direkten Verhandlungen zwischen den USA und China, die in der nächsten Woche beginnen sollen. Gleichzeitig seien die Märkte jedoch nach wie vor am Verdauen des Apple-Schocks, heisst es von Händlern. Der Techriese hatte gestern mit enttäuschenden Umsatzzahlen im Weihnachtsgeschäft die Anleger in Panik versetzt. Für etwas Entlastung sorgen könnte da am Nachmittag ein positiver US-Arbeitsmarktbericht, der die Sorgen vor einem abrupten Abrutschen der US-Wirtschaft dämpfen könnte.

Um 10.50 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 0,28 Prozent im Plus bei 8'492,97 Punkten, nachdem er nach einer Eröffnung über Vortag gegen 10 Uhr vorübergehend ins Minus gerutscht ist. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) rückt um 0,73 Prozent auf 1'299,67 Zähler vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 0,34 Prozent auf 9'892,24 Punkte.

Deutlich im Plus notieren Technologie-, Uhren-, Bank- und Zykliker-Titel. Mit einem Plus von 4,1 Prozent führen die am Vortag noch abgestraften AMS die Liste der Gewinner an. Dahinter folgen Clariant (+2,9%), Vifor Pharma (+2,8%) und die Zykliker-Aktien Adecco (+2,6%), LafargeHolcim (+2,6%) und Schindler (+2,3%).

Swatch (+2,7%) und Richemont (+2,4%) gewinnen mit der Aussicht auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA ebenfalls deutlich hinzu. Auch die Banktitel Julius Bär (+2,5%), UBS (+1,8%) und Credit Suisse (+1,0%) befinden sich im Vorwärtsgang.

Die defensiven SMI-Titel dagegen haben nach den deutlichen Gewinnen vom Vortag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Roche (-0,5%), Novartis (-0,4%) und Nestlé (-0,1%) notieren alle im Minus. Ebenfalls zu den Verlierern am Freitagmorgen gehören Lonza (-0,6%), Swisscom (-0,6%), Swiss Re(-0,6%) und Sonova (-0,5%).

Am breiten Markt fallen Basilea mit deutlichen Gewinnen auf (+8,3%). Das Pharmaunternehmen hatte am Morgen erste Aussagen zum Umsatz einiger Produkte gemacht. So soll der weltweite Umsatz von Cresemba durch Basileas Partner im vergangenen Jahr bei mehr als 150 Millionen US-Dollar betragen.

Leichte Kursgewinne können auch Huber+Suhner (+0,9%) und Emmi (+0,7%) verzeichnen. Huber+Suhner hatte am Morgen bekannt gegeben, dass dank einem gut verlaufenen vierten Quartal der Umsatz 2018 leicht über der zuvor angegeben Bandbreite von 860 bis 880 Millionen Franken zu liegen komme.

Emmi konnte offenbar mit der Bekanntgabe einer Übernahme in den USA punkten. Der Innerschweizer Milchverarbeiter kauft von der Great Lakes Cheese Company eine Blauschimmelkäse-Produktionsstätte mit 50 Mitarbeitern.

lie/tt