Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt im frühen Handel am Mittwoch leicht nach. Klare Impulse von Unternehmensseite und Seites der Weltbörsen fehlen allerdings: Die Wall Street hielt sich am Dienstag in der Nähe ihres Rekordhochs, während es in Tokio am Mittwoch zu moderaten Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally kam. Zudem verhalten sich die Anleger im Vorfeld der am Donnerstag anstehenden Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) abwartend.

Am Mittwochnachmittag wird die US-Notenbank noch ihren Konjunkturbericht (Beige Book) veröffentlichen. Von diesem sind aber keine starken Impulse zu erwarten. Marktbeobachter gehen nach den gestern veröffentlichten schwachen Konjunkturdaten davon aus, dass das Fed mit einer weiteren Leitzinserhöhung ohnehin zuwarten wird. Von der morgen Donnerstag anstehenden Sitzung der EZB wird ebenfalls keine Änderung in der bisherigen Zinspolitik erwartet. Nach den jüngsten schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone erwarten Experten aber, dass die EZB ihre Wertpapierkäufe zwecks Konjunktur- und Inflationsbelebung verlängert.

Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis gegen 09.35 Uhr 0,39% auf 8'271,78Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büsst 0,37% auf 1'260,79 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,35% auf 9'028,14 Zähler ein. Von den Blue Chips sind 19 im Minus und elf im Plus.

Die deutlichsten Kursabgaben verzeichnen Richemont und Swatch, die beide je 1,6% abgeben. Barclays hat in einer Branchenstudie die Anlageratings und Kurse für die beiden Luxusgüterhersteller reduziert. Die Analysten begründen die Rückstufung damit, dass ihre Bedenken gegenüber der zukünftigen Entwicklung des Marktes für Luxusuhren gestiegen sind.

Auch die beiden Grossbanken UBS (-0,9%) und Credit Suisse (-0,7%) notieren auf den hintersten Plätzen. Die CS hat per sofort Brian Chin zum CEO Global Markets ernannt. Er folgt damit auf Timothy O'Hara und wird zudem Mitglied der Geschäftsleitung. Bei der UBS wiederum könnte es laut Medienberichten nach dem Brexit-Votum zu einem Personalabbau in London kommen. Dort beschäftige die Bank 5'000 Personen, wovon 20% bis 30% von einer Verlagerung betroffen sein könnten, sagte CEO Sergio Ermotti gegenüber einem asiatischen Newsportal.

Swiss Re stehen nach einem Bericht der Ratingagentur Fitch 0,2% tiefer. Die Agentur rechnet für das kommende Jahr mit weiter sinkenden Prämien. Am kommenden Wochenende finden sich die Rückversicherer, Makler und ihre Kunden in Monte Carlo zu ihrem Branchentreffen zusammen, wo die Vertragsabschlüsse für die Erneuerungsrunde zum Jahreswechsel vorbesprochen werden.

ABB legen auf der anderen Seite 0,3% zu. Gemäss einem Zeitungsbericht unterstützt der Chef des Grossaktionärs Investor die Abspaltung des Energiegeschäfts. Bislang soll der Investor-Präsident Jacob Wallenberg sich dagegen gesträubt haben. Zudem erhöhten Citigroup und die UBS, letztere im Rahmen in einer Studie zur europäischen Kapitalgüterindustrie, die Kursziele für die ABB-Aktien. Die UBS revidiert in dieser Studie auch das Kursziel für den Schindler PS (+0,2%) nach oben.

Im breiter gefassten Markt verzeichnen Dorma+Kaba mit -5,4% überdurchschnittlich hohe Abgaben. Der Schliesstechnikkonzern veröffentlichte das Geschäftsergebnis 2015/16, das die Erwartungen bei Umsatz und Betriebsgewinn leicht, beim Reingewinn deutlicher unterschritten hat.

Ebenfalls Zahlen veröffentlichte der Batterieherstellers Leclanché. Dieser hat im ersten Halbjahr 2016 deutlich mehr eingenommen als in der Vorjahresperiode, aber unter dem Strich einen höheren Verlust eingefahren. Die Aktien sind noch nicht gehandelt und notieren unverändert.

Das Cybersecurity-Unternehmen Wisekey und das Innerschweizer Technologieunternehmen Openlimit haben in den Fusionsgesprächen noch keine Einigung erzielt. In den ersten sechs bis acht Wochen nach Unterzeichnung des Memorandum of Understanding sei man noch nicht zu einem definitiven Agreement gekommen. Die Titel geben 0,2% nach.

Kursavancen verzeichneten Sulzer (+0,9%) und Logitech (+1,0%). Für beide gab es eine Kurszielerhöhung durch Kepler Cheuvreux.

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