Zürich (awp) - Die Schweizer Börse zeigt sich am Donnerstag im frühen Geschäft wenig verändert. Mit dem starken Kursanstieg vom Mittwoch habe der Markt die Erholungsgewinne der Street zu einem Grossteil schon vorweggenommen, heisst es am Markt. Daher sei eine Konsolidierung nicht schlecht. Vor der Veröffentlichung der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Nachmittag nähmen die Anleger den Fuss vom Gas, obwohl von der EZB keine Überraschungen erwartet würden.

Insgesamt habe sich die Marktstimmung aber wieder verbessert, nachdem ranghohe Vertreter der EZB die konjunkturellen Aussichten trotz der Corona-Krise nicht mehr ganz so trübe bewerten, heisst es am Markt. Auch BAK Economics und die Seco haben sich am Mittwoch weniger pessimistisch für 2020 geäussert. Zuvor hatte die Unterbrechung einer Studie mit einem Impfstoff gegen Covid-19 bei AstraZeneca noch für lange Gesichter auf dem Parkett gesorgt und Kursverluste mitausgelöst.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr mit 10'4375,34 Punkten um 0,30 Prozent niedriger. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,40 Prozent auf 1'572,59 und der breite SPI um 0,17 Prozent auf 12'891,59 Punkte. Gut zwei Drittel der 30 SLI-Titel gibt nach und der Rest legt zu.

Die Impulse sind bis anhin dünn gesät. Neben der EZB könnten am Nachmittag noch die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gewisse Kursakzente setzen.

Gestützt wird der Markt von den Schwergewichten Nestlé (+0,5%) und Novartis (+0,2%). UBS hat den Pharmawert auf "Buy" von "Neutral" hochgestuft. Dagegen belastet der Genussschein von Roche (-0,7%), obwohl der Pharmakonzern positive Studienergebnisse mit Satralizumab bei Neuromyelitis optica vermeldet hat.

Fester sind ausserdem die Aktien der Luxusgüterhersteller Swatch (+0,6%) und Richemont (+0,7%).

Auf der anderen Seite belasten Gewinnmitnahmen Aktien, die zuletzt besser als der Markt performt hätten. Dazu zählen Sika (-1,7%), Alcon (-1,1%) und die Versicherer Swiss Re (-1,1%) und Swiss Life (-0,4%).

Die beiden Grossbanken CS (-0,7%) und UBS (-0,5%) reihen sich ebenfalls bei den schwächeren Werten ein.

Am breiten Markt legen Dufry (+6,4%) zu. Der Reisedetailhandelskonzern will zur geplanten Übernahme von Hudson das Kapital um 500 Millionen Franken erhöhen. Händler erklären sich die Gewinne damit, dass Dufry neben dem Kaufpreis zusätzlich benötigte Liquidität von rund 200 Millionen Franken für das Geschäft im kommenden Jahr erhält.

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