Zürich (awp) - Die erhoffte "blaue Welle" bei den US-Präsidentschaftswahlen mit einem klaren Sieg des Demokraten Joe Biden hat nicht stattgefunden. Stattdessen ist der Ausgang nach wie vor unklar, es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Biden und dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Dass Trump angesichts der Verzögerung bei einem Wahlergebnis von "Betrug" spricht, verunsichert die Anleger.

Trump kündigte an, vor das Oberste US-Gericht zu ziehen, um eine weitere Auszählung der Stimmen zu stoppen. Experten zeigen sich denn auch in ersten Reaktionen verwundert über dieses Verhalten. Generell sei so lange mit grösseren Schwankungen zu rechnen, bis das Endergebnis vorliege, warnen Experten.

Der SMI gewinnt nach einem zunächst richtungslosen Start mittlerweile 0,66 Prozent hinzu auf 10'070 Punkte. Der die 30 wichtigsten Aktien umfassende SLI steigt gegen 9.20 Uhr um 0,21 Prozent auf 1'546,82 und der umfassende um SPI 0,49 Prozent auf 12'527,03 Zähler. Gewinner und Verlierer halten sich im SLI die Waage.

Dass sich der SMI nun klar nach oben bewegt, verdankt er den beiden Pharma-Schwergewichten Roche (+2,6%) und Novartis (+2,1%). Eine Wiederwahl Trumps dürfte für sie alleine steuertechnisch positiver sein als für manch andere Branche.

Dagegen sacken die Finanztitel deutlich ab. Neben der CS (-2,9%) geben auch UBS (-2,2%) überdurchschnittlich nach. Auch die übrigen Finanztitel wie die Swiss Re, Zurich oder Partners Group geben zwischen 1,3 und 0,5 Prozent nach. Swiss Life notieren nach Zahlen zu den ersten neun Monaten 2020 mit 0,9 Prozent im Plus.

Gegen den schwächeren Trend ziehen im breiten Markt Vontobel (+4,4%) nach Aussagen zum Geschäftsgang klar an. Der Industriekonzern Burckhardt Compression (BC) (-0,7%) fällt nach Zahlen zurück.

hr/tt