Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag minim höher eröffnet, ist in den ersten Handelsminuten aber bereits in negatives Terrain zurückgefallen. Von den erneut positiven Vorgaben aus den USA, insbesondere der Techwerte, zeigen sich die hiesigen Aktien scheinbar wenig beeindruckt. Etwas gedrückt wird die Stimmung von militärischen Scharmützeln im südchinesischen Meer, welche einer neuen Eskalation in den ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und China gleichkommen. Gemäss den aktuellen Notierungen scheint der SMI den Trend der vergangenen Tage nicht brechen zu können, als auf eine starke Tagesperformance die Korrektur jeweils auf den Fuss folgte.

Die Hoffnungen der Investoren ruhen einmal mehr auf den Notenbanken, denn am Nachmittag beginnt das jährliche Notenbankertreffen, das diesmal online durchgeführt wird, statt im amerikanischen Jackson Hole. Fed-Chef Jerome Powell könnte nach Einschätzung von Experten wichtige Änderungen im Zielkatalog des Fed ankündigen. Beobachter erwarten, dass das Fed künftig nicht mehr eine konkrete Inflationsrate anstreben wird, sondern einen Durchschnittswert, was im Endeffekt eine noch längere Phase extrem niedriger US-Zinsen bedeuten würde.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr 0,17 Prozent tiefer bei 10'292,56 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,14 Prozent auf 1'572,14 Punkte ein und der breite SPI 0,16 Prozent auf 12'833,78 Punkte. Von den 30 Blue Chips stehen 19 im Minus und 11 im Plus.

Die grössten Einbussen erleiden in der Startphase Swisscom (-0,8%), Swiss Re (-0,7%) und Swatch (-0,5%). Insgesamt halten sich die Veränderungen bei den Blue Chips in engen Grenzen.

Givaudan (-0,4%) verlieren ebenfalls leicht an Terrain. Der Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan hat am Morgen sein Strategie-Update für den Zeitraum bis 2025 bekanntgegeben. Wie bis anhin wird auch im neuen fünfjährigen Strategiezyklus auf vergleichbarer Basis ein durchschnittliches organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent angepeilt.

Gegen den Trend ziehen Lonza um 0,3 Prozent an, dies nach zuversichtlichen Äusserungen des Präsidenten und Interim-CEO Albert Baehny in der Wirtschaftspresse.

Die grössten Gewinne verbuchen Sonova (+1,0%) und Kühne+Nagel (+0,9%).

Im breiteren Markt fallen Bâloise (-2,4%) mit einem klar negativen Trend auf. Der Versicherer hat mit den Halbjahreszahlen sowohl bei den Prämien als auch bei den Gewinnziffern die Erwartungen mehrheitlich verpasst.

cf/kw