Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist zu Wochenschluss freundlich unterwegs. Einmal mehr ist es die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Handelsstreits zwischen den USA und China, welche die Dividendenpapiere stützt. Das chinesische Handelsministerium hatte erklärt, dass sich die Gespräche mit den USA über Zoll- und Handelsfragen trotz der jüngsten Spannungen wegen der Lage in Hongkong und bei ethnischen Minderheiten auf Kurs befänden.

Im Fokus steht am Nachmittag der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für den November. Er wird nach dem schwachen Bericht des Arbeitsmarktdienstleisters ADP vom Mittwoch noch mehr Beachtung finden. Eine geringere Nachfrage nach neuen Arbeitskräften wäre ein weiteres Anzeichen einer schwächeren Konjunktur.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr 0,31 Prozent höher bei 10'395,84 Punkten. Der die 30 grössten Werte umfassende SLI steigt um 0,37 Prozent auf 1'599,62 und der breit gefasste SPI um 0,33 Prozent auf 12'572,70 Zähler.

Swiss Re fallen mit einem Kursplus von 2,5 Prozent auf. Der Rückversicherer verkauft seine britische Tochter ReAssure für 3,25 Milliarden Pfund an die britische Phoenix Group. Swiss Re hatte ReAssure ursprünglich an die Börse bringen wollen, legte die Pläne aber im Sommer auf Eis. Beobachtern zufolge weckt der Verkauf die Hoffnung auf eine Sonderdividende oder ein neues Aktienrückkaufprogramm.

Daneben fallen auch andere Finanzwerte wie UBS, Credit Suisse, Swiss Life und Zurich mit Avancen zwischen 0,3 und 0,6 Prozent auf. Defensive Papiere wie Roche, Swisscom und Alcon (alle -0,1%) liegen im Angebot. Das übliche Muster, wenn Hoffnung im Handelsstreit erwacht.

Clariant (+0,3%) bewegen sich mit dem Gesamtmarkt. Eine Gewinnwarnung des Spezialchemiekonzerns Wacker Chemie überrascht die Anleger nicht. Die ausserplanmässige Abschreibung auf Silizium-Anlagen habe schon lange zuvor zur Diskussion gestanden, erklärten Analysten.

Bei AMS (+0,2%) könnte die Nervosität im Tagesverlauf zunehmen, denn gestern um Mitternacht ist beim Übernahmeangebot für Osram die Frist abgelaufen. Der zweite Anlauf für die Transaktion ist auf den letzten Metern zur Zitterpartie geworden. Ob AMS erfolgreich war, wird sich wohl erst kommende Woche zeigen. In Finanzkreisen gilt Montagabend als wahrscheinlicher Zeitpunkt für ein Ergebnis.

Basilea fallen mit einem Kursplus von 2,8 Prozent auf. Das Biopharmaunternehmen hat vom US-Riesen Pfizer eine weitere Meilensteinzahlung erhalten. Der von Pfizer orchestrierte Verkauf des Basilea-Antimyotikums Cresemba kommt gut voran.

Medacta sacken um 19,5 Prozent ab. Das Orthopädieunternehmen hatte die Investoren am Vorabend mit einer Gewinnwarnung geschockt. Medacta ist erst seit April an der Schweizer Börse kotiert.

ra/tt