Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt präsentiert sich am Donnerstag im frühen Handel etwas leichter. Der Markt schwanke zwischen Hoffen und Bangen hin und her, sagen Händler. Zum einen sorgten die weiter steigenden Infektionszahlen in den USA sowie die sich zuspitzenden Spannungen zwischen den USA und China für Verunsicherung. Zum anderen stützten das kürzlich beschlossene Corona-Hilfspaket der Eurozone sowie die Aussicht auf entsprechende Massnahmen in den Vereinigten Staaten den Markt nach unten ab.

Im Fokus der Marktteilnehmer stehen die unterschiedlich ausgefallenen Firmenergebnisse. Bei den meisten schlugen die Folgen der Corona-Pandemie negativ zu Buche. Daher gelte vor allem den Prognosen der Unternehmen ein grosses Gewicht, heisst es. Beachtung finden dürften zudem die am Nachmittag erwarteten Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe und die US-Frühindikatoren.

Der Leitindex SMI verliert um 09.20 Uhr 0,11 Prozent auf 10'427,06 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt 0,07 Prozent auf 1'582,78 und der breite SPI 0,06 Prozent auf 12'908,94 Zähler. 15 der 30 SLI-Titel geben nach, 14 legen zu und Zurich sind unverändert.

Unter Druck stehen die Aktien von Swiss Re (-3,5%). Der Rückversicherer hat im ersten Halbjahr wegen der Schäden im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie einen Verlust von 1,1 Milliarden Dollar eingefahren.

Auch beim SMI-Schwergewicht Roche (-1,9%) hat die Coronakrise im ersten Halbjahr deutliche Spuren hinterlassen. Umsatz und Gewinn sind stärker als erwartet gesunken. Den Ausblick für 2020 bestätigt der Pharmakonzern und er ist bestrebt, die Dividende in Franken zu erhöhen.

Auf der anderen Seit steigen Sika (+2,4%) kräftig. Gewinn und Umsatz sind zwar ebenfalls wegen Corona rückläufig, aber dennoch besser als erwartet ausgefallen. Zudem haben sich ab Juni die Geschäfte wieder normalisiert, wie der der Bauchemiehersteller mitteilt.

Gefragt sind ausserdem die Technologiewerte AMS (+2,9%) und die Aktien des Logistikkonzerns Kühne + Nagel (+1,6%).

Am breiten Markt sind die Aktien von Idorsia (+1,6%) und Cembra Money Bank (+2,6%) nach einem besser als erwarteten Ergebnis im Aufwind.

Dagegen sind Leonteq (-13%) deutlich tiefer. Das Derivathaus hat im ersten Halbjahr erheblich unter dem Einfluss der Covid-19-Pandemie gelitten. Unter dem Strich verblieb nur noch ein kleiner Gewinn, der zudem unter den Erwartungen liegt. Die Leonteq-aktien sind im laufende Jahr um mehr als 40 Prozent (Stand Mittwochabend) gestiegen.

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