Zürich (awp) - Die Schweizer Börse kann sich am Donnerstag den negativen Vorgaben aus dem Ausland nicht entziehen und tendiert im frühen Handel deutlich schwächer. Die rasant steigenden Infektionszahlen mit Covid-19 und die Erkenntnis, dass in den USA wohl erst nach den US-Wahlen vom 3. November ein weiteres Konjunkturprogramm verabschiedet wird, verderben den Anlegern die Stimmung und sorgen für Verkäufe auf breiter Front.

Auch seitens der an Fahrt gewinnenden Bilanzsaison gibt es keine positiven Impulse. Der Pharmakonzern Roche hat mit seinem Umsatzbericht die Markterwartungen nicht ganz erfüllen können. Nach Börsenschluss steht zudem der Quartalsbericht der Softwareschmiede Temenos auf dem Programm. Am Nachmittag kommen dann aus den USA eine Reihe von Konjunkturdaten, die über den Gang der grössten Wirtschaft der Welt Aufschluss geben. Darunter sind unter anderem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

De SMI notiert um 09.15 Uhr 1,41 Prozent tiefer bei 10'147,99 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 1,39 Prozent auf 1'559,14 und der breit gefasste SPI 1,38 Prozent auf 12'682,86 Zähler. 29 der 30 SLI Werte geben nach. Einzig Lonza sind fester.

Der Pharmakonzern Roche (-2,8%) hat in den ersten neun Monaten in der Pharmasparte unter der Corona-Krise gelitten. Allerdings zeichnete sich im dritten Quartal eine Erholung ab. Gut lief es dagegen in der Diagnostiksparte, die von der grossen Nachfrage nach Corona-Tests profitierte. Insgesamt sieht sich Roche auf gutem Weg, im laufenden Jahr die Ziele zu erreichen.

Die Aktien von Konkurrentin Novartis verlieren 0,9 Prozent, und Nestlé halten sich mit -0,8 Prozent ebenfalls besser als der Markt.

Die stärksten Anschläge verbuchen neben den volatilen AMS-Aktien (-3,5%) Finanzwerte wie die Banken Julius Bär (-2,3%), CS und UBS (je -2,0%), der Versicherer Zurich (-1,9%) sowie die Konsumtitel Swatch (-2,2%) und Richemont (-2,1%).

Dagegen ziehen Lonza (+0,2%) als einziger Bluechip etwas an. Das Strategieupdate kommt gut an: Der Pharmazulieferer teilt sich neu in vier Divisionen ein. Bis 2023 wird ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich sowie eine Kern-EBITDA-Marge von rund 33 bis 35 Prozent und eine zweistellige Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROIC) angestrebt.

Im breiten Markt gehört der Reisedetailhändler Dufry (-3,4%) zu den grössten Verlierern.

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