Zürich (awp) - Nach dem jüngsten Anstieg auf ein weiteres Rekordhoch legt der Schweizer Aktienmarkt am Freitag eine Verschnaufpause ein. Die Anleger seien zwar weiterhin in guter Stimmung. Aber vor den zahlreichen am Nachmittag erwarteten US-Konjunkturzahlen und angesichts der geo- und handelspolitischen Spannungen verhielten sich Marktteilnehmer vorsichtig, sagen Händler.

Die Konjunkturdaten sind für die Marktteilnehmer wichtig, weil sie Aufschluss über die Zins- und Geldpolitik der US-Notenbank Fed geben können. Derzeit gehen die Märkte von mehreren Zinssenkungen des Fed noch im laufenden Jahr aus. Sollten die Konjunkturdaten schlecht ausfallen, könnte diese Erwartung befeuert werden. Veröffentlicht werden unter anderem die Detailhandelsumsätze und Daten zur Industrieproduktion im Mai sowie eine Verbraucherumfrage der Uni Michigan im Juni.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.20 Uhr 0,26 Prozent tiefer bei 9'836,29 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,36 Prozent auf 1'503,32 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,27 Prozent auf 11'881,28 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien stehen 25 im roten Bereich, zwei ziehen an und drei sind unverändert.

Stark unter Druck stehen AMS (-4,4%). Händler verweisen auf eine Umsatzwarnung von Broadcom. Der Chiphersteller erwartet wegen des Handelskriegs der USA mit China weniger Umsatz. Dies belastet auch die Branchennachbarn VAT (-2,5%) und U-blox (-3,3%).

Mit grossem Abstand folgt die Aktie von Vifor (-1,6%).

Schwächer sind auch Swatch (-1,2%). Die Demonstrationen in dem für den Uhrenhersteller sehr wichtigen Markt Hongkong trübten die Geschäftsaussichten in den Augen der Anleger etwas ein, heisst es.

Die Aktien des Pharmazulieferers Lonza fallen um 1,0 Prozent. Die Titel haben im Laufe der Woche ein Rekordhoch markiert.

Die Banken Credit Suisse (-0,3%) und UBS (-0,7%) verlieren ebenfalls Terrain.

Zu den wenigen Gewinnern zählen die Aktien von Adecco (+2,2%). Morgan Stanley hat die Empfehlung für den Zeitarbeitskonzern auf "Overweight" von "Equal-weight" hochgestuft.

Ebenfalls im Plus ist der Chemiewert Clariant (+0,2%).

Am breiten Markt verlieren DKSH 2,1 Prozent. Credit Suisse hat die Papiere des Handelskonzerns auf 'Underperform' von "'Neutral' herabgestuft.

Straumann büssen 1,8 Prozent ein. Der Hersteller von Dentalimplantaten verzichtet auf eine angedachte Kooperation mit Align Technology und muss daher weitere 16 Millionen US-Dollar an das US-Unternehmen zahlen. Die Aktie zählt mit einem Plus von 37 Prozent (Stand per Donnerstagabend) zu den am kräftigsten gestiegenen Aktien an der SIX.

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