Zürich (awp) - Die Schweizer Börse setzt nach den jüngsten Verlusten zum Wochenschluss zu einer Erholung an. Da die Anleger angesichts der ungebremst steigenden Infektionszahlen mit Covid-19 weiterhin verunsichert sind, dürften sie sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Die Angst vor einem neuerlichen Lockdown sei viel zu gross. Daher könnten im Verlauf die Gewinne wieder abschmelzen, wenn die Baissepositionen glattgestellt seien, heisst es am Markt.

Positive Impulse könnten von den USA ausgehen. Dort stocken zwar die Verhandlungen über ein neues Rettungspaket. Doch Präsident Donald Trump signalisierte den Demokaten entgegenkommen. Zudem werden am Nachmittag die Detailhandelsverkäufe veröffentlicht, die wegen der grossen Bedeutung des Privatkonsums für die US-Wirtschaft viel Beachtung finden.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,62 Prozent höher auf 10'130,65 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI steigt um 0,63 Prozent auf 1'556,76 und der umfassende SPI um 0,59 Prozent auf 12'663,16 Zähler. Von den 30 SLI-Werten legen 26 zu und vier geben nach.

An der Spitze stehen Lonza (+1,8%), der einzige SMI-Wert, der am Vortag nach Bekanntgabe einer neuen Strategie fester war.

Richemont legen 1,6 Prozent zu. Der Luxusgüterhersteller setzt das vorübergehend eingestellte Treueprogram für die Aktionäre fort und will bedingtes Kapital über maximal 22 Millionen Aktien schaffen. Zudem hat Goldman Sachs die Kaufempfehlung mit Verweis auf das gute Abschneiden von Konkurrentin LVMH bestätigt. Der Weltmarktführer hatte am Vortag ein gutes Quartalsergebnis veröffentlicht.

Leicht höher sind Roche (+0,4%). Der Genussschein war am Vortag nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts um 3,5 Prozent gefallen. Der Pharmakonzern hat vom Schweizerischen Heilmittelinstitut (Swissmedic) grünes Licht für eine Kombinationstherapie mit Tecentriq (Atezolizumab) gegen Hautkrebs erhalten.

Dagegen büssen Temenos (-3,9%) deutlich an Wert ein. Der Softwarehersteller hat am Vorabend ein unter den Erwartungen ausgefallenes Quartalsergebnis veröffentlicht und die Prognose gesenkt. Am Vortag war die Aktie um 4,9 Prozent gefallen.

Am breiten Mark verlieren VAT 2,6 Prozent. Die Hochtechnologiefirma hat im dritten Quartal 2020 zwar dank der Erholung im Halbleitersegment einen deutlich höheren Umsatz erreicht. Bei den Auftragseingängen ging die Dynamik jedoch merklich zurück.

pre/kw