Zürich (awp) - Die Corona-Pandemie hält den Schweizer Aktienmarkt am Mittwoch fest im Griff. Angesichts der weltweit stark steigenden Zahl der Neuinfektionen sehen die Anleger laut Händlern von grösseren Engagements ab. In vielen Ländern werden die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verschärft und die Anleger fürchten einen neuerlichen Lockdown. Und viele Marktteilnehmer blicken ausserdem nervös den US-Wahlen entgegen. Sollte nach der Wahl eine der beiden Parteien das Ergebnis nicht akzeptieren, drohe den Märkten weiteres Ungemach, heisst es etwa.

Ob es im Verlauf zu einer Erholung kommt, ist ungewiss. Eine technische Erholung sei aber nicht auszuschliessen. Die Börsen seien nach den jüngsten Einbussen technisch stark überverkauft und damit eigentlich reif für eine Gegenbewegung, heisst es etwa. Hilfe könnte zudem einmal mehr von den Zentralbanken kommen. Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht am Donnerstag die Ergebnisse ihrer Ratssitzung.

Der SMI büsst um 09.20 Uhr 1,94 Prozent ein auf 9'695,31 Punkte - das ist der tiefste Stand seit Mai. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, verliert gar 2,21 Prozent auf 1'493,20 und der umfassende SPI 1,63 Prozent auf 12'135,95 Zähler. Sämtliche 30 SLI-Werte geben nach. Das Angstbarometer der Böse, der Volatilitätsindex VSMI, schnellt um 12,5 Prozent nach oben und verdeutlicht damit die Nervosität im Markt.

An der Spitze der Blue-Chips-Verlierer stehen Straumann (-6,8%). Der Dentalimplantat-Hersteller hat im dritten Quartal nach zwei Quartalen mit geringeren Umsätzen wieder zu Wachstum zurückgefunden. In Franken ging der Umsatz zwar leicht zurück, aber organisch resultierte ein Plus von 7,7 Prozent. Eine Prognose gibt die Firma allerdings nicht ab.

Dahinter folgen Zykliker wie Adecco (-4,1%), AMS (-3,9%) und LafargeHolcim (-3,5%) sowie die Finanzwerte CS (3,9%), Swiss Life (-4,0%) und UBS (-3,4%). CS wird am Donnerstag den Quartalsbericht veröffentlichen.

Am anderen Ende stehen Logitech (-0,4%), Givaudan (-1,0%) und Swisscom (-1,0%) mit relativ bescheidenen Abgaben.

Novartis verlieren 2,1 Prozent. Der Pharmariese schaltet sich über eine Zusammenarbeit mit Molecular Partners nun aktiver in den Kampf gegen Covid-19 ein. Die beiden Firmen arbeiten zusammen an DARPin-Therapien gegen COVID-19. Die Aktien von Molecular Partners starten um 30 Prozent höher.

Basilea (-0,2%) halten sich ebenfalls besser als der Markt. Die Biotechfirma arbeitet bei einer Studie mit Derazantinib bei Magenkrebs mit dem US-Konzern Eli Lilly zusammen.

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