PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen in Mittel- und Osteuropa haben am Mittwoch überwiegend leichter geschlossen. Während die Handelsplätze in Prag und Budapest geringfügige Kursverluste verzeichneten, ging es in Moskau klar nach unten, in Warschau hingegen aufwärts.

An der Prager Börse gab der tschechische Leitindex PX um 0,20 Prozent auf 901,48 Punkte nach. Schwach zeigten sich im Einklang mit dem gesamteuropäischen Branchentrend vor allem die Finanztitel. Auf den untersten fünf Plätzen der Kurstafel fanden sich mit Komercni Banka, Erste Group, Moneta Money Bank und Vienna Insurance Group vier Branchenwerte wieder. Die Verluste reichten von 0,3 bis zu 2,4 Prozent.

Klar im Minus lag außerdem die Aktie des Limonadeherstellers Kofola mit einem Kursabschlag von 1,3 Prozent. Dagegen knüpften die Titel des Softwarekonzerns Avast an den starken Vortag an und legten an der PX-Spitze um 1,4 Prozent zu. Am Dienstag waren sie in einer ähnlichen Größenordnung gestiegen. Kursgewinne von über einem Prozent verzeichneten außerdem die Anteilscheine des Spirituosenherstellers Stock und die Papiere des Medienkonzerns CETV.

An der Budapester Börse ging es wie in Prag leicht nach unten. Der ungarische Leitindex Bux beendete den Handelstag mit einem Minus von 0,22 Prozent bei 34 423,70 Punkten.

Die Index-Schwergewichte fanden dabei keine einheitliche Richtung. Während die Titel des Mineralölkonzerns Mol 1,7 Prozent verloren und die Papiere von MTelekom 1,8 Prozent abgaben, gingen die Aktien des Pharmaunternehmens Gedeon Richter unverändert aus dem Handel. Die Anteilscheine der OTP Bank legten um 0,8 Prozent zu.

An der Warschauer Börse ging es dagegen aufwärts. Der Leitindex Wig-20 legte um 0,72 Prozent auf 1785,44 Punkte zu. Der breiter gefasste Wig stieg um 0,82 Prozent auf 51 356,24 Zähler.

Gesucht waren die Aktien des Ölkonzerns PGNiG mit plus 4,2 Prozent und die Titel des Agrarunternehmens Kernel mit plus 3 Prozent. Papiere des Stromkonzerns PGE gewannen 2,9 Prozent. Unter Druck blieben dagegen die Anteilscheine des Energieunternehmens Tauron, die um mehr als sechs Prozent nachgaben, nachdem sie sich zuletzt bereits schwach gezeigt hatten.

Stark nach unten ging es in Moskau für den russischen RTS-Index. Das Börsenbarometer, das in US-Dollar berechnet wird, büßte 3,11 Prozent auf 1234,82 Punkte ein. Zuvor war der russische Rubel am Devisenmarkt schwer unter Druck geraten. Als Auslöser nannten Marktbeobachter Aussagen der deutschen Regierung, wonach Labortests den "zweifelsfreien Nachweis" erbracht hätten, dass der russische Regierungskritiker Alexej Nawalny mit dem chemischen Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet worden ist.

Der in Rubel berechnete russische Moex-Index verlor 0,62 Prozent auf 2956,50 Punkte und hielt sich somit deutlich besser als der RTS Index./dkm/ste/APA/bek/he