MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Aktienmärkte sind am Freitag dem weltweit schwachen Börsentrend gefolgt. Vergleichsweise gut hielt sich dagegen der Moskauer RTS-Index, der nur um 0,04 Prozent auf 1199,65 Punkte nachgab.

In Warschau verlor der Wig-30-Index 0,48 Prozent auf 2354,11 Punkte. Der breiter gefasste Wig sank um 0,23 Prozent auf 60 280,51 Zähler. Den polnischen Aktienindizes gelang somit keine Erholung von ihren deutlichen Vortagsverlusten.

Zu den schwächsten Werten im Wig 30 gehörten die Aktien der mBank mit einem Minus von 2,02 Prozent, nachdem das Finanzinstitut Geschäftszahlen zum vierten Quartal vorgelegt und nur einen leichten Anstieg des Nettogewinns berichtet hatte.

Noch stärker nach unten ging es für die Titel von LPP: Sie verzeichneten ein Minus von 2,35 Prozent, obwohl die Modekette angekündigt hatte, ihre Dividende zu erhöhen. Die genaue Höhe der Ausschüttung gab das Unternehmen nicht bekannt. Allerdings sagte Konzernchef Marek Piechocki, dass jedenfalls nicht mehr als die Hälfte des Jahresgewinns ausgeschüttet werde, damit das aktuelle Investitionsniveau konstant bleiben könne.

Eine höhere Dividende kündigte daneben auch der Medienkonzern Cyfrowy Polsat an. Die Anleger zeigten sich in diesem Fall erfreut: Die Aktie beendete den Handelstag mit einem Plus von 5,35 Prozent an der Spitze des Wig 30.

An der Prager Börse sackte der PX um 1,33 Prozent auf 1046,82 Punkte ab. Das Handelsvolumen lag bei 0,54 (Vortag: 0,44) Milliarden tschechischen Kronen.

Unternehmensseitig rückte Komercni Banka mit Geschäftszahlen in den Mittelpunkt. Das Finanzinstitut hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen um Sondereffekte bereinigten Nettogewinn um 5,8 Prozent gesteigert. Die guten Ergebnisse basierten auf einem soliden Umsatzwachstum und einem disziplinierten Kostenmanagement, sagte Konzernchef Jan Juchelka. Die Anleger zeigten sich jedoch nicht begeistert: Die Aktie beendete den Handelstag 1,07 Prozent tiefer.

Noch stärkere Abschläge verzeichneten die in Prag zweitnotierten österreichischen Finanzwerte Vienna Insurance (minus 2,56 Prozent) und Erste Group (minus 1,92 Prozent). Unter den Finanztiteln im PX gab es mit den Papieren der Moneta Money Bank nur einen Gewinner: Sie beendeten den Handelstag 0,72 Prozent höher.

Tagessieger im PX waren allerdings die Aktien von PFNonwovens, die bei sehr geringen Umsätzen um 1,20 Prozent stiegen. Mit CETV (plus 0,82 Prozent) und O2 C.R. (plus 0,60 Prozent) gab es daneben nur noch zwei weitere Gewinner im tschechischen Leitindex.

In Budapest fiel der ungarische Leitindex Bux um 1,17 Prozent auf 39 704,61 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 11,4 (zuletzt: 11,6) Milliarden Forint. Der Bux verzeichnete das vierte Mal innerhalb der vergangenen fünf Handelstage Kursverluste. In dieser Woche hatte der ungarische Leitindex lediglich am Mittwoch leicht zulegen können. Zum Ausklang knüpfte er dagegen direkt an die deutlichen Abschläge vom Donnerstag ab.

Belastend für den Index wirkten vor allem die starken Verluste der beiden Schwergewichte Mol (minus 2,65 Prozent) und OTP Bank (minus 1,14 Prozent). Moderate Gewinne verzeichneten dagegen die Titel von MTelekom (plus 0,11 Prozent) sowie die Anteilscheine von Gedeon Richter (plus 0,45 Prozent)./dkm/APA/gl/he