MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Dienstag überwiegend im roten Bereich geschlossen. Anders als die europäischen Leitindizes profitierten sie nicht von der moderat freundlichen Wall Street.

Einzig am Moskauer Handelsplatz ging es bergauf: Der rohstofflastige russische Leitindex RTSI gewann dank weiter steigender Ölpreise 1,19 Prozent auf 1055,90 Punkte. Dagegen gab es in Warschau Verluste: Der Wig-30-Index sank um 1,16 Prozent auf 2543,30 Punkte und der breiter gefasste Wig um 0,46 Prozent auf 57 575,14 Zähler. Die Analysten der Erste Group aktualisierten ihren Ausblick für das Wirtschaftswachstum Polens. Laut Expertin Katazyna Rzentarzewska soll sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis unter 4 Prozent ausbremsen. Besonders der private Verbrauch sollte die Wachstumsstütze bleiben, schrieb sie in ihrer jüngsten Studie.

In einem Branchenvergleich gaben die Bankwerte ihre kräftigen Vortagsgewinne wieder ab. So sackten die Aktien von Bank Millennium um 5,42 Prozent ab. Die Titel der mBank verloren 2,57 Prozent. Die Aktionäre der Bank Pekao mussten ein Minus von 1,74 Prozent verkraften. Beim Branchenprimus PKO Bank gab es einen Abschlag von über 2 Prozent zu sehen. Deutlich zulegen hingegen konnten die Papiere von Globe Trade Centre: Sie stiegen um 5,95 Prozent.

Am Prager Handelsplatz sank der tschechische Leitindex PX um 0,13 Prozent auf 1081,44 Punkte. Er kam damit von seinen Kursgewinnen zum Wochenstart wieder etwas zurück. Das Handelsvolumen lag bei 0,55 (Vortag: 0,68) Milliarden tschechischen Kronen. Unter den Kursgewinnern zeigte sich Avast: Die Anteilsscheine des Herstellers für Sicherheitssoftware legte um 1,85 Prozent zu. Auch CETV und Stock gewannen jeweils etwa 0,9 Prozent.

Bei den Schwergewichten kamen die Papiere von CEZ von ihren kräftigen Vortagesgewinnen mit einem Minus von 0,69 Prozent etwas zurück. Das Energieunternehmen wird im Oktober mit dem Bau seines ersten Windparks in Frankreich beginnen. CEZ erhielt Genehmigungen für 4 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 13,6 Megawatt.

Die Budapester Börse ging klar tiefer aus dem Handel: Der ungarische Leitindex Bux fiel um 2,23 Prozent auf 36 371,94 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 13,5 (zuletzt: 4,6) Milliarden Forint. Konjunkturseitig standen Inflationszahlen im Fokus der Investoren. So blieb die jährliche Inflationsrate wie schon im Juli bei 3,4 Prozent und lag damit über den Erwartungen von Ökonomen. Sie hatten laut Bloomberg einen Wert von 3,3 Prozent erwartet. Die Kerninflationsrate fiel leicht auf 2,2 Prozent. Bei den ungarischen Schwergewichten gab es deutliche Verluste. So mussten vor allem die Mol-Aktien Federn lassen: Die Titel des Öl-Konzerns sackten um 2,6 Prozent ab.

Die Pharmaaktie Gedeon Richter verlor über 1 Prozent. Die Papiere der OTP Bank fielen um 3 Prozent und MTelekom gaben um 0,61 Prozent nach./mad/APA/gl/nas