NEW YORK (awp international) - Die Optimisten haben am US-Aktienmarkt das Zepter bislang auch am Donnerstag in der Hand. Die Standardwerte sowie die Technologieindizes legten weiter zu und machten damit ihre Kursverluste vom Dienstag endgültig wett, nachdem sie sie bereits am Vortag fast vollständig aufgeholt hatten.

Der Dow Jones Industrial verbuchte zuletzt ein Plus von 0,49 Prozent auf 28 441,34 Punkte. Der S&P 500 rückte um 0,65 Prozent auf 3441,79 Zähler vor und der technologielastige Nasdaq 100 stand 0,33 Prozent höher auf 11 541,62 Punkten.

Selbst der Ausgang der US-Wahl am 3. November scheine nun seine Unsicherheit zu verlieren, hiess es im aktuellen "Fuchs"-Börsenbrief. "Die beiden Präsidentschaftskandidaten Trump und Biden verfolgen zwar sehr unterschiedliche Richtungen, aber die Märkte können sich darauf einstellen, dass in beiden Fällen weiter enorme Summen ausgegeben werden und in die Wirtschaft und an die Märkte fliessen", schrieben die Autoren am Donnerstag.

Unter den Einzelwerten im Dow ragten am Donnerstag die IBM-Aktien mit hohen Kursgewinnen von fast acht Prozent heraus. Anleger applaudierten, weil sich der IT-Konzern nun ganz auf lukrative Cloud-Geschäfte konzentrieren will, weshalb die Sparte rund um Netzwerk-Dienstleistungen für Unternehmen abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden soll. Die Aktionäre von IBM sollen dann die Anteile an dem neuen Unternehmen erhalten. Die Trennung soll bis Ende 2021 abgeschlossen sein.

Die Investmentbank Morgan Stanley will den Vermögensverwalter Eaton Vance für rund sieben Milliarden US-Dollar übernehmen. Die Aktien von Eaton Vance gewannen nach der Nachricht fast 48 Prozent, jene von von Morgan Stanley rückten um 1,3 Prozent vor.

Beim weltgrössten Fast-Food-Konzern McDonald's lassen die Folgen der Corona-Pandemie weiter nach. Im dritten Quartal fielen die Erlöse auf vergleichbarer Fläche weltweit relativ zum Vorjahreswert um nur noch 2,2 Prozent. In den USA zogen sie sogar um 4,6 Prozent an. Die Aktien des Konzerns gaben am Donnerstag dennoch um 0,4 Prozent nach. Anleger nutzten die positiven Nachrichten, um erst einmal Kasse zu machen. Die Papiere waren zuletzt stark gelaufen und hatten vor zwei Tagen ein Rekordhoch erreicht.

Eli Lilly gewannen 2,4 Prozent. Der Pharmakonzern gab eine Vereinbarung mit der Bill & Melinda Gates Foundation über die Lieferung einer potenziellen Covid-19-Antikörpertherapie für arme Länder bekannt. Die Vereinbarung erleichtert den Ländern den Zugang zu künftigen therapeutischen Antikörpern von Eli Lilly, die zur Vorbeugung und Behandlung von Covid-19 entwickelt werden.

Regeneron Pharmaceuticals stiegen um 1,8 Prozent, nachdem das Unternehmen bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Antrag auf eine Notfallgenehmigung für seine Covid-19-Forschungsbehandlung REGN-COV2 gestellt hatte. Falls die experimentelle Antikörperbehandlung genehmigt wird, hat sich die US-Regierung verpflichtet, die Therapie allen US-Bürgern kostenlos zur Verfügung zu stellen./ajx/he