NEW YORK (dpa-AFX) - Die Coronavirus-Epidemie hat die Anleger an der Wall Street auch am Freitag nicht beunruhigt. Die wichtigsten Aktienindizes schlossen überwiegend moderat im Plus und bewegten sich damit weiter in der Nähe ihrer Höchststände. Händler zufolge hoffen die Anleger weiterhin, dass die Mediziner und die verantwortlichen Behörden die Krise in den Griff bekommen können. Ein Ende der Covid-19-Epidemie ist aber weiter nicht absehbar. Die Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 in China stiegen mit einer neuen Zählweise der Infektionen am Freitag wieder stark.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,09 Prozent tiefer bei 29 398,08 Punkten ins Wochenende. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 1,02 Prozent.

Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag um 0,18 Prozent auf 3380,16 Punkte zu. Für den Technologie-Index Nasdaq 100 ging es um 0,29 Prozent auf 9623,58 Punkte nach oben.

Die jüngsten US-Konjunkturdaten wurden letztlich leicht positiv gewertet. So hat sich die Stimmung der Verbraucher im Februar unerwartet und spürbar verbessert. Die Industrie aber war überraschend schwach in das Jahr gestartet, belastet allerdings durch den Produktionsstopp des Boeing-Modells 737 Max.

An der Dow-Spitze knüpften die Aktien von Visa an ihren jüngsten Rekordlauf an und stiegen um gut 1 Prozent. Zwischenzeitlich hatten die Papiere des Kreditkartenkartenanbieters ein Rekordhoch erreicht. Schlusslicht waren die Anteilscheine des Computer-Urgesteins IBM mit einem Minus von mehr als 2 Prozent.

Einen Satz nach vorn hingegen machten die Papiere des Reiseportal-Betreibers Expedia. Mit Zuwächsen von rund 11 Prozent zeigten die Anleger ihre Begeisterung für den Unternehmensausblick für starkes Gewinnwachstum im Jahr 2020. Damit setzten sich die Aktien an die Spitze des Nasdaq 100. Im Kielwasser dessen stiegen die Anteilscheine des Wettbewerbers Booking Holdings um 1,6 Prozent.

Der Grafik- und Chipsatz-Entwickler Nvidia profitierte ebenfalls von gutem Zahlenfeedback. Auch der Ausblick lag über den Markterwartungen und bescherte den Papieren ein Plus von rund 7 Prozent, was den zweiten Platz im Nasdaq 100 bedeutete. Diverse Analysten reagierten schnell mit höheren Kurszielen.

Unter den weiteren Einzelwerten fielen die Aktien des Bewertungsportals Yelp nach schwachen Ergebnissen im vierten Quartal um 3,5 Prozent, nachdem sie zwischenzeitlich sogar um mehr als 10 Prozent eingebrochen waren. Die Experten von Barclays und RBC hatten sich kritisch zu den Papieren geäußert.

Der Eurokurs bewegte sich weiter auf dem tiefsten Niveau seit drei Jahren und notierte zuletzt bei 1,0837 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0842 (Donnerstag: 1,0867) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9223 (0,9202) Euro. Am Anleihenmarkt gewannen richtungweisende zehnjährige Papiere 9/32 Punkte auf 99 6/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,59 Prozent./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---