NEW YORK (dpa-AFX) - Nach zwei schwachen Börsentagen in den USA standen die Zeichen am Mittwoch auf Erholung. Nach einem trägen Handelsbeginn nahmen die Kurse immer mehr Fahrt auf. Das galt vor allem für die Technologieaktien. Rückenwind kam vom Anleihemarkt, wo die Renditen trotz erneut überraschend hoher Preisdaten nicht weiter anzogen, sondern den zweiten Tag in Folge nachgaben. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg zum Schluss um 1,01 Prozent auf 34 564,59 Punkte.

Der breiter gefasste S&P 500 legte um 1,12 Prozent auf 4446,59 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg stärker um 1,99 Prozent auf 14 217,29 Zähler.

In den USA sind die Erzeugerpreise im März noch stärker als erwartet gestiegen. Sie erlebten den stärksten Anstieg seit Erhebungsbeginn im Jahr 2010. Die hohe Inflation hatte den Aufwärtsdrang der US-Aktien in den vergangenen Wochen spürbar gebremst. Am Vortag hatten allerdings Verbraucherpreise erste Hoffnungen geweckt, dass die Teuerung den Höhepunkt erreicht haben könnte.

Größter Verlierer im Dow waren JPMorgan mit minus 3,2 Prozent. Das Geldhaus hatte den Zahlenreigen der großen Investmentbanken eröffnet. Die Ergebnisse blieben auch wegen der Folgen von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hinter den Erwartungen zurück. Kreditausfälle waren höher als erwartet, Analysten hatten zudem im Investmentbanking mit besseren Ergebnissen gerechnet.

Sehr gut kamen hingegen die Quartalszahlen und Aussagen von Delta Air Lines an, sie trieben die gesamte Branche an. Das Unternehmen sieht sich nach einem Auftaktquartal mit tiefroten Zahlen wieder im Aufwind. "Wir sind im März zur Profitabilität zurückgekehrt", sagte Vorstandschef Ed Bastian. Die Papiere stiegen um 6,2 Prozent. United Airlines legten um 5,6 Prozent zu und American Airlines um 10,6 Prozent.

Für die Anteile von Sierra Oncology ging es sogar um fast 40 Prozent nach oben. Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline will den Krebsforscher für 1,9 Milliarden Dollar übernehmen.

Der Kurs der im Dow enthaltenen Apothekenkette Walgreens Boots Alliance stieg kurzzeitig um bis zu 6,5 Prozent, fiel dann aber wieder zurück auf plus 0,8 Prozent. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge erwägt der indische Milliardär Mukesh Ambani über seine Firma Reliance Industries ein Übernahmeangebot für das internationale Geschäft der Amerikaner.

Der Euro legte zu und kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,0885 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0826 (Dienstag: 1,0861) Dollar festgelegt. Der Dollar hatte damit 0,9237 (0,9207) Euro gekostet.

Am US-Rentenmarkt knüpften die Staatsanleihen an die Erholung vom Vortag an. Der Terminkontrakt für richtungweisende zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg 0,13 Prozent auf 120,66 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere gab im Gegenzug auf 2,70 Prozent nach./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---