NEW YORK (awp international) - An der Wall Street haben die Anleger auch zu Wochenbeginn vorsichtig agiert. Der Dow Jones Industrial schwankte am Montag um seinen Schlussstand vom Freitag und stand zuletzt 0,08 Prozent tiefer bei 28 584,31 Punkten. Einen Rückschlag auf ein Tief seit einer Woche hatte der US-Leitindex in der Vorwoche umgehend wett gemacht.

Der marktbreite S&P 500 fiel am Montag um 0,13 Prozent auf 3479,41 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 0,46 Prozent auf 11 797,82 Zähler ein.

An der Wall Street diskutierten die Anleger vor allem jüngste Aussagen der US-Politikerin Nancy Pelosi. Mit einer bis Dienstag gesetzten Deadline habe die Sprecherin des Repräsentantenhauses Hoffnung geweckt, dass es in den festgefahrenen Gesprächen über neue Hilfsmassnahmen vor den US-Wahlen doch noch Bewegung geben könne. Auf dem US-Sender ABC News erhöhte die Demokratin mit frischen Aussagen den Druck auf die republikanische Regierung um Präsident Donald Trump. Diese hatte jüngst ein Paket in Höhe von rund 1,8 Billionen Dollar vorgeschlagen, die Demokraten fordern jedoch mehr.

Laut Marktanalyst Timo Emden von Emden Research wollen sich die Anleger derzeit aber weiter nicht zu grösseren Engagements hinreissen lassen. "Es sind die geschürten Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie, der strapazierte Geduldsfaden im Ringen um ein US-Hilfspaket und die immer näher heranrückende US-Präsidentschaftswahl, welche Anleger hat vorsichtiger werden lassen", so der Experte.

Gesprächsstoff lieferte zudem der Ölkonzern ConocoPhillips mit der geplanten Übernahme der Ölschiefer-Firma Concho Resources . Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuletzt bereits über Gespräche zwischen den beiden Konzernen berichtet und so die Concho-Aktien nach oben getrieben. Den Aktionären von Concho werden nun für 1 Aktie 1,46 Papiere von ConocoPhilips angeboten: es wäre die grösste Übernahme in der Ölschiefer-Branche in diesem Jahr. Damit rückten die Anteilsscheine von Concho um rund 1 Prozent und jene von ConocoPhilips um 0,4 Prozent vor.

Die Papiere von Pfizer standen weiter wegen der laufenden Suche nach einem Corona-Mittel im Blick und gewannen gut ein Prozent. Am Freitag hatten sie bereits um fast vier Prozent angezogen. Vor dem Wochenende hatte Pfizer in Aussicht gestellt, dass im November in den USA eine Notfallzulassung für einen Impfstoff beantragt werden könnte./la/he