NEW YORK (awp international) - Die Wall Street hat sich am Dienstag etwas von ihrem schwachen Wochenauftakt erholt. Die Themen blieben derweil die gleichen: Anleger blicken vor der nahenden Präsidentschaftswahl gespannt auf eine Weichenstellung für ein immer noch erhofftes Konjunkturpaket. Derweil grassiert das Coronavirus in den USA weiter.

Der Dow Jones Industrial stieg zuletzt um 0,75 Prozent auf 28 407,88 Punkte. Zu Wochenbeginn war der US-Leitindex mit 1,4 Prozent ins Minus abgerutscht.

Der marktbreite S&P 500 gewann am Dienstag 0,69 Prozent auf 3450,50 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 0,24 Prozent auf 11 662,03 Zähler zu.

Vieles dreht sich derzeit an den US-Börsen um neue konjunkturelle Fördermassnahmen, um die sich Demokraten und Republikaner in Washington noch immer streiten. Am Dienstag nun soll die zuvor von der demokratischen Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, ausgesprochene Frist für eine Annäherung mit der US-Regierung auslaufen. "Die Mathematik dessen ist simpel: Wenn sie sich heute nicht einigen, wird sich das dringend benötigte Hilfspaket wahrscheinlich bis nach den Wahlen verzögern", kommentierte Analyst Ricardo Evangelista vom Handelshaus ActivTrades.

Die Berichtssaison unter den Dow-Werten nimmt derweil nach einer Pause am Montag wieder Fahrt auf. Bei IBM täuschten florierende Geschäfte mit Cloud-Diensten die Anleger nicht darüber hinweg, dass das IT-Urgestein im dritten Quartal weiter Federn gelassen hat beim Umsatz. Wegen der weiterhin erhöhten Ungewissheit in Pandemie-Zeiten gab der Konzern abermals keinen Jahresausblick ab. Die Papiere sackten als klares Schlusslicht im Dow um mehr als sechs Prozent ab.

Besser sah es bei Procter & Gamble und Travelers aus mit Anstiegen von 2,5 beziehungsweise 3,4 Prozent bei den jeweiligen Papieren. Unter anderem dank der Nachfrage nach Hygieneprodukten stiegen die Procter-Erlöse im ersten Geschäftsquartal und so erhöhte der Konzern seine Umsatz- sowie Gewinnziele für das Gesamtjahr.

Der Versicherer Travelers überzeugte die Anleger mit einem verdoppelten Quartalsgewinn, wenngleich dies auch mit Sonderbelastungen im Vorjahreszeitraum in Zusammenhang stand. Im dritten Quartal konnte der Konzern nun sogar Schadenreserven aus den Vorjahren auflösen, was die gestiegenen Belastungen durch Naturkatastrophen abfederte./la/jha/