NEW YORK (awp international) - Der US-Aktienmarkt hat sich am Mittwoch von seinen Vortagesverlusten schnell und deutlich erholt. Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann zuletzt 1,71 Prozent auf 28 246,81 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,59 Prozent auf 3414,28 Zähler hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 1,90 Prozent auf 11 505,61 Punkte zu.

Am Dienstag waren die Kurse auf Tauchstation gegangen, nachdem Präsident Donald Trump entschieden hatte, bis zur Präsidentschaftswahl am 3. November nicht mehr mit den Demokraten über ein weiteres Corona-Konjunkturpaket zu verhandeln. Dies machte die Hoffnungen der Anleger auf eine weitere, vorzeitige Wirtschaftsbelebung zunichte. Dafür versprach Trump, dass es sofort nach seinem Wahlsieg ein grosses Konjunkturpaket geben werde.

Zudem kündigte der Präsident nach der Ankündigung zum Stopp der Gespräche auf Twitter an, mit mehreren kleineren Massnahmen Soforthilfe zu leisten, etwa für die angeschlagenen Airlines oder für kleinere Unternehmen. Die Papiere von Fluggesellschaften rückten vor diesem Hintergrund vor: American Airlines und United Airlines gewannen jeweils um die vier Prozent. United Airlines wurden zudem von JPMorgan auf "Overweight" hochgestuft.

Marktteilnehmer sehen in Trumps Gesprächsstopp mit den Demokraten auch Verhandlungstaktik. Der Präsident wolle wie üblich die Gegenseite verschrecken, um so bessere Bedingungen für sich zu erreichen, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. In Wahlumfragen liegt Trump derzeit hinter seinem Herausforderer Joe Biden.

Die Aktien des Unterhaltungskonzerns Walt Disney bauten nach Forderungen eines aktivistischen Investors ihre Kursgewinne auf 1,7 Prozent aus. Daniel Loeb zufolge soll Disney dauerhaft auf die Dividendenausschüttung verzichten und stattdessen mit diesen Mitteln den Ausbau des Streaminggeschäfts Disney+ forcieren.

Eine Anhebung der Ergebnisprognose durch die Deutsche Post beflügelte auch die Papiere von amerikanischen Branchengrössen. So stiegen United Parcel Service (UPS) und Fedex um knapp drei beziehungsweise 3,8 Prozent.

Im Wettlauf um Medikamente zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen beantragte der Pharmakonzern Eli Lilly in den USA eine Notfallzulassung für eine Antikörpertherapie. Der Medikamentenkandidat LY-CoV555 solle in einer Monotherapie bei Patienten mit einem erhöhten Risiko und leichten bis mittelschweren Corona-Erkrankungen verwendet werden. Die Aktien von Eli Lilly gewannen mehr als drei drei Prozent./ajx/he