NEW YORK (awp international) - Die Anleger an der Wall Street haben sich zu Wochenbeginn zurückgehalten. Die wichtigsten Aktienindizes traten im frühen Handel am Montag mehr oder weniger auf der Stelle. Die Investoren blicken weiter kritisch auf die Konfrontationspolitik der USA.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,18 Prozent auf 25 416,36 Punkte nach. Am Freitag hatte sich der New Yorker Aktienmarkt noch mit Kursgewinnen ins Wochenende verabschiedet. Der marktbreite S&P 500 bewegte sich am Montag mit plus 0,07 Prozent auf 2842,33 Punkte kaum vom Fleck und für den Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,06 Prozent auf 7400,19 Punkte bergauf.

Aktuell werden die Anleger weiter insbesondere vom Handelsstreit mit China verunsichert, nachdem Peking auf die jüngsten Zolldrohungen der USA mit Gegenmassnahmen reagiert hatte. Geblickt wird zu Wochenbeginn aber auch auf die Beziehungen der Vereinigten Staaten zum Iran. Nach dem von US-Präsident Donald Trump verkündeten Rückzug aus dem Atomabkommen treten die bislang ausgesetzten Washingtoner Sanktionen in der Nacht zu Dienstag wieder in Kraft.

Mit Blick auf einzelne Unternehmen sorgte ein möglicher Stolperstein bei der geplanten Fusion der Gaskonzerne Praxair und Linde für Gesprächsstoff. Mittlerweile gehen die Branchengrössen davon aus, dass die US-Wettbewerbsbehörde FTC für ein Durchwinken des Vorhaben "zusätzliche Veräusserungszusagen" erwartet. Experten halten deshalb ein Scheitern der Transaktion wieder für möglich. Entsprechend sackten die Praxair-Aktien unter den Schlusslichtern im S&P 500 um mehr als 5 Prozent ab. In Frankfurt büssten die zum Umtausch eingereichten Papiere von Linde zuletzt knapp 9 Prozent ein.

Die Intel-Aktien fielen derweil nach einem Analystenkommentar um rund 2 Prozent und notierten damit am Dax-Ende. Analyst Blayne Curtis von Barclays rät Anlegern dazu, sich an der Seitenlinie aufzuhalten, solange weder der neue Konzernchef noch Ziele für 2019 bekannt sind - und die Strategie des Chipkonzerns gegen den starken Wettbewerb nicht klarer ersichtlich ist.

Die Anteilscheine von Apple hingegen setzten ihre jüngste Rekordjagd fort und erreichten bei etwas mehr als 209 US-Dollar eine Bestmarke. Zuletzt allerdings bewegten sie sich kaum vom Fleck. Am Donnerstag war der Computerkonzern und iPhone-Hersteller an der Börse erstmals eine Billion US-Dollar wert gewesen.

Abseits des Dow konnten die Papiere von Pepsico mit einer Personalie punkten: Beim Getränkegiganten kommt es nach zwölf Jahren zum Führungswechsel. Die langjährige Chefin Indra Nooyi gibt den Top-Posten bei dem Coca-Cola-Konkurrenten ab. Für die Pepsico-Aktien ging es um gut 1 Prozent nach oben. Sie bewegten sich damit wieder auf dem Niveau von Anfang Februar.

Für Nooyi kommt nun Ramon Laguarta. Der 54-jährige Manager war im letzten Jahr zum "President" des Konzerns befördert worden. Das hatte die Erwartung geschürt, dass er ein möglicher Nachfolger für Nooyi ist, die jetzt mit 62 Jahren abtritt. Analyst Nik Modi von RBC Markets spekulierte derweil, dass Laguarta die Abfüllbetriebe des Getränkekonzerns wieder verkaufen könnte, die Nooyi erworben hatte. Ein solcher Schritt würde seiner Meinung nach die Kapitalrendite verbessern./la/he