NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen dürften am Mittwoch ihre deutliche Erholung fortsetzen. Es sind vor allem Hoffnungen auf einen Durchbruch in der Bekämpfung des Coronavirus, die den wichtigsten Indizes an der Wall Street den dritten Tag in Folge zu deutlichen Gewinnen verhelfen dürften. Die Verluste aus der Vorwoche werden so wohl weiter wett gemacht.

Überraschend stark fielen zudem die Januar-Daten des privaten Arbeitsmarktdienstleister ADP aus, die als Indikator für den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag gelten. In der Flut aus Quartalsbilanzen indes gab es Licht und Schatten, so dass vor allem Einzelwerte bewegt sein dürften.

Der Broker IG signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart für den Leitindex Dow Jones Industrial einen Plus von knapp 1 Prozent auf 28 084 Punkte. In der vergangenen Woche war der Dow wegen der Sorgen um die neuartige Lungenkrankheit um fast 5 Prozent abgesackt.

Einerseits atmeten die Anleger auf, da aus China verlautet, dass der Höhepunkt mit Blick auf das Coronavirus am 21. Februar erreicht sein dürfte, sagte Analyst Pierre Veyret von ActivTrades. Anderseits "hat China bestätigt, dass eine der Universitäten des Landes ein 'effektives' Medikament gefunden hat, um Menschen, die mit der tödlichen Lungenkrankheit infiziert wurden, zu behandeln", sagte er.

Unter den 30 Dow-Unternehmen werden die Anteile des Pharmaherstellers Merck & Co sowie die des Unterhaltungsriesen Walt Disney wohl besonders aufmerksam beobachtet werden. Merck hatte nicht nur über sein abgelaufenes Quartal berichtet, sondern will auch mehrere Bereiche in ein neues Unternehmen ausgliedern. Der Fokus soll künftig auf den wichtigsten Wachstumssäulen liegen. Dazu gehört auch das Geschäft mit Frauengesundheit sowie das mit Nachahmer-Medikamenten. Die Neuaufstellung soll bis zum Ende des ersten Halbjahres 2021 abgeschlossen sein. Merck will dabei weiter vom Wachstum bei Krebsmedizin, Impfstoffen und Tiergesundheit profitieren. Vorbörslich ging es für Merck & Co daraufhin um 2,4 Prozent abwärts.

Die Papiere von Walt Disney indes legten um 0,4 Prozent zu. Beim Unterhaltungskonzern schlugen zwar hohe Kosten für den Ausbau des Streaming-Geschäfts zu Buche und sorgten für einen Gewinneinbruch im Schlussquartal 2019, zugleich aber lief dieser Geschäftsbereich bestens.

Heftige vorbörsliche Verluste erlitten dagegen die Aktien von Ford und Snap , die zwischen 7,5 und 8 Prozent einbrachen. Hohe Sonderkosten zogen den US-Autohersteller Ford zum Jahresende tief in die roten Zahlen. Die Foto-App Snapchat des Mutterkonzerns Snap spielte in den drei Monaten bis Ende Dezember deutlich weniger Werbeerlöse ein als erwartet. Um knapp 4 Prozent ging es zuletzt für Spotify abwärts. Beim Musikstreaming-Dienst enttäuschten zur Vorlage der Bilanz vor allem die Aussagen zum ersten Quartal.

Nicht zuletzt dürften auch die Aktien des angeschlagenen Shopping-Riesen Macy's in den Fokus der Anleger rücken. Dieser legte nicht nur Zahlen vor und gab Ziele für 2020 bekannt, sondern beschloss zugleich einen radikalen Sanierungsplan. Die traditionsreiche Kaufhauskette mit der weltberühmten Flaggschiff-Filiale inmitten Manhattans Einkaufsmeile an der 34th Street kündigte an, in den nächsten drei Jahren weitere 125 Filialen zu schliessen und rund 2000 Jobs zu streichen. Damit macht Macy's rund ein Fünftel seiner verbleibenden Geschäfte dicht./ck/jha/