NEW YORK (awp international) - Der Wall Street steht am Donnerstag ein weiterer lustloser Handelstag bevor. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial über eine halbe Stunde vor dem Börsenstart 0,34 Prozent tiefer bei 27 598 Punkten.

Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda verwies auf Nachwirkungen des Protokolls von der letzten Sitzung der US-Notenbank (Fed), das bereits zur Wochenmitte die Stimmung etwas eingetrübt hatte. Der bekannteste US-Aktienindex hatte deshalb seine zwischenzeitlichen Gewinnen nicht halten können und moderat im Minus geschlossen. Ähnlich war es dem marktbreiten S&P 500 sowie dem technologielastigen Nasdaq 100 ergangen, nachdem beide Kursbarometer zuvor noch Rekordmarken erreicht hatten.

Die wirtschaftliche Erholung in den USA hängt nach Einschätzung der amerikanischen Währungshüter vom weiteren Verlauf der Corona-Krise ab. Eine Reihe von Mitgliedern des Offenmarktausschusses sprach sich dafür aus, erst "irgendwann" für mehr Klarheit beim künftigen Zinspfad, der sogenannten Forward Guidance, zu sorgen. Im vorherigen Protokoll hatte es noch geheissen, dass man dies auf einem der nächsten Treffen machen wolle. Doch selbst diese etwas geänderte Wortwahl gebe keinen Grund, sich grosse Sorgen zu machen, betonte Experte Erlam. Die Aussagen schienen ein vorgeschobener Grund für kleinere Gewinnmitnahmen zu sein, da etliche Anleger die hohen Bewertungen am Markt hinterfragten.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren zunächst rar gesät. Dass Intel für zehn Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurückkaufen will, liess die Aktien des Chipherstellers vorbörslich um rund drei Prozent steigen. Beim iPhone-Hersteller Apple konnten sich die Anleger trotz der Kursgewinne am Vortag, die ihm als erstem Unternehmen der Welt einen Börsenwert von zwei Billionen US-Dollar beschwert hatten, über ein weiteres knappes Plus freuen.

Die in New York gelisteten Anteilsscheine von Alibaba verloren hingegen trotz überraschend guter Quartalszahlen des chinesischen Amazon -Konkurrenten 1,3 Prozent./gl/jha/