NEW YORK (awp international) - An der Wall Street dürfte eine neue Episode im US-chinesischen Handelsstreit auf die Stimmung der Anleger geschlagen haben. Etwa eine halbe Stunde vor Handelsbeginn errechnete der Broker IG für den Dow Jones Industrial gegenüber seinem jüngsten Schlusskurs einen Abschlag von 0,44 Prozent bei 26 262,8 Punkten. Damit deutet derzeit alles auf einen leichten Wochenverlust hin. Von seinem Rekordstand von Mitte Juli bei knapp 27 400 Punkten ist der Index damit wieder recht weit entfernt.

Neuigkeiten aus dem Weissen Haus haben zuletzt daran erinnert, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China noch immer nicht geklärt ist. So hiess es in einem Medienbericht, dass die US-Regierung mit ihrer Entscheidung über eine Wiederaufnahme der Geschäfte amerikanischer Unternehmen mit dem Tech-Giganten Huawei nun doch noch länger warten will. Anlass sei die jüngste Ankündigung aus Peking, den Import von US-Agrarprodukten vorerst einzustellen. Dazu hatte Washington der chinesischen Regierung infolge der Yuan-Abwertung Anfang der Woche Währungsmanipulation vorgeworfen. China wies das zurück.

Unternehmensseitig rückt die Aktie des Fahrdienst-Vermittlers Uber nach einem Milliardenverlust im ersten Geschäftsquartal in den Blick. Die übliche Start-Up-Praxis, Mitarbeiter mit Aktien zu bezahlen, hatte das Unternehmen mit 5,2 Milliarden Dollar tief in die roten Zahlen gestürzt. Für die Papiere zeichneten sich deutliche Verluste ab.

"Es war klar, dass die ersten Zahlen von Uber als offizielle Aktiengesellschaft ganz genau unter die Lupe genommen werden würden", schrieb CMC-Marktexperte Michael Hewson in einem Kommentar. "Auch bekannt ist, dass die Kosten eines Börsengangs die ersten Quartalszahlen oftmals belasten." Im Rahmen dieser ohnehin niedrigen Erwartungen habe das Unternehmen es dennoch geschafft, auf fast allen Ebenen zu enttäuschen. Besonders bitter war auch, dass der kleinere Uber-Konkurrent Lyft am Vortag mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen überrascht hatte.

Symantec-Aktien dürften ihre Vortages-Gewinne von über 12 Prozent dagegen am Freitag noch etwas ausbauen. Der US-Chiphersteller Broadcom kauft das Firmenkundengeschäft von Symantec für 10,7 Milliarden Dollar. Die Symantec-Aktien notierten am Freitag vor Handelsbeginn mit 2,53 Prozent im Plus. Ebenfalls vorbörslich gefragt waren die Aktien des Verlagsriesen News Corp. , der sein Geschäftsjahr 2018/2019 mit einer Umsatzsteigerung von 12 Prozent beendet hatte./kro/mis