NEW YORK (awp international) - In Sichtweite des Rekordhochs vom vergangenen Oktober bei 26 951 Punkten kommt der Dow Jones Industrial wohl weiter nicht recht voran: Eine Stunde vor Handelsbeginn am Dienstag taxierte der Broker IG den US-Leitindex kaum verändert auf 26 728 Punkte.

Die Hoffnung auf eine noch lockerere Geldpolitik hatte den Dow von seinem Zwischentief Anfang Juni bei 24 680 Punkten um 9 Prozent auf ein Jahreshoch von 26 907 Punkten katapultiert, bevor ihm am Freitag noch im Handelsverlauf die Luft ausgegangen war. Der marktbreite S&P 500 schaffte mit 2964 Punkten sogar am Vortag noch ein Rekordhoch.

Angesichts der immer schärferen Spannungen mit dem Iran und dem nahenden G20-Gipfel mit dem Treffen der Handelskonflikt-Kontrahenten Donald Trump und Xi Jinping fehlen aber Anschlusskäufe. "Statt dominiert die traditionelle Sicherheitsstrategie mit Anlagen in Anleihen, Gold und Yen", erklärte Marktanalyst Dean Popplewell vom Broker Oanda.

Dazu passt, dass Anthony Chan, Leiter Kapitalmarktstrategie Asien der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP), für das Gipfeltreffen keine allzu grossen Erwartungen hat. "Wir sehen das wahrscheinlichste Ergebnis des G20-Gipfels in einer verlängerten Waffenruhe, während die Verhandlungen wieder aufgenommen werden, aber alle bestehenden Zölle beibehalten werden", so der Experte.

Geldpolitisch sollte an diesem Dienstag eine Rede des Fed-Chefs Jerome Powell im Auge behalten.

Unterdessen steht im Unternehmensbereich eine Milliardenübernahme im Fokus: Der US-Pharmakonzern Abbvie will sich den Botox-Hersteller Allergan einverleiben, für insgesamt 63 Milliarden US-Dollar (55 Mrd Euro). Ziel ist eine starke Position auf dem Markt für kosmetische Arzneimittel.

Abbvie zahlt je Allergan-Papier insgesamt 188,24 US-Dollar - einen Baranteil von 120,30 Dollar und 0,8660 eigene Aktien. Allergan-Anteile sprangen daraufhin vorbörslich um bis zu 36,5 Prozent auf 176,99 US-Dollar an, Abbvie-Anteile sanken bis zu rund 11 Prozent auf 70 Dollar./ag/mis