NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen werden am Mittwoch voraussichtlich mit leichten Verlusten in den Handel starten. Nachdem es dem Wall-Street-Barometer Dow Jones Industrial tags zuvor gelungen war, die erst kürzlich wieder zurückeroberte Marke von 26 000 Punkte zu halten, ist sie nun wieder in Gefahr. Der Broker IG taxierte den Dow rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenbeginn 0,33 Prozent tiefer bei 25 971 Punkten.

Im Blick stehen Marktanalyst James Hughes von AxiTrader zufolge zunächst vor allem die Auftragsdaten aus der Industrie. "Sollten die Erwartungen erneut verfehlt werden, dürften verstärkt Fragen über den wahren Zustand der US-Wirtschaft gestellt werden und weiteren Druck auf Aktien ausüben", erklärte er.

Unter den Einzelwerten zogen bereits vorbörslich ein paar Unternehmen mit ihren Geschäftsberichten und Ausblicken Aufmerksamkeit auf sich. So brachen die Aktien von Weight Watchers um rund 34 Prozent ein. Die für ihre Diätprogramme bekannte US-Firma hatte ihre Anleger am Vorabend nach Börsenschluss mit schwachen Zahlen zum vierten Quartal und einem trüben Ausblick auf 2019 geschockt. JPMorgan-Analystin Christina Brathwaite reagierte prompt und senkte ihr Kursziel kräftig von 25 auf 14 Dollar. Sie hob die sinkende Mitgliederzahl und die schwachen Margen hervor und setzte die bereits mit "Underweight" bewertete Aktie zudem auf die "Focus List" für Top- Verkaufsideen.

Die Anteilsscheine des Pharmaunternehmens Mylan gaben ebenfalls kräftig nach mit minus 11 Prozent. Das Ziel für das bereinigte Ergebnis je Aktie 2019 verfehlte die Analystenerwartungen.

Auch das Thema Übernahme dürfte eine Rolle spielen. So will die deutsche Merck KGaA das auf chemische Materialien für die Halbleiterindustrie spezialisierte US-Unternehmen Versum Materials für 48 US-Dollar je Aktie übernehmen. Diese Mitteilung zog das Papier vorbörslich um knapp 17 Prozent nach oben.

Wie ausserdem die südkoreanische "Maeil Business Newspaper" unter Berufung auf Quellen aus dem Investmentbanking sowie der Spiele-Industrie berichtete, gaben Amazon , die Universal-Sparte von Comcast und Electronic Arts (EA) erste Gebote für den japanischen Computerspiele-Konzern Nexon ab. Die Aktien reagierten auf diesen Artikel aber kaum.

In den Blick könnten auch Aktien aus dem Chipsektor und aus dem Software-Sektor rücken. Denn: die US-Bank Wells Fargo hob den Halbleitersektor von "Sell" auf "Buy" und senkte zugleich den Daumen über den Software-Bereich. Nach der jüngsten Rally seien Aktien der Software-Branche zunehmend teuer, hiess es zur Begründung der gestrichenen Kaufempfehlung. Nun lautet das Urteil "Neutral"./ck/jha/