NEW YORK (awp international) - Deutlich steigende Ölpreise und zunehmende Lockerungen in der Corona-Krise dürften die Erholung des US-Aktienmarkts am Dienstag weiter antreiben. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart rund ein Prozent höher auf 23 978 Punkte. Am Vortag war dem Dow nach einem teilweise deutlich schwächeren Verlauf in einer späten Erholung noch der Sprung in die Pluszone geglückt.

Dass nun immer mehr Länder ihre seit Wochen bestehenden rigiden Isolationsmassnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus lockern, hebt die Anlegerstimmung weltweit. Zudem legten die Ölpreise am Dienstag deutlich zu. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um fast 10 Prozent. Händler verwiesen auf Berichte, wonach die Rohölschwemme an den Märkten abebben könnte. Offenbar mache sich die verringerte Ölförderung bemerkbar. Ferner scheine der jüngste Nachfrageeinbruch seinen Boden gefunden haben.

Positive Nachrichten kamen auch vom Chemiekonzern DuPont , dessen Quartalszahlen besser als befürchtet ausfielen. Der Umsatz sank in den ersten drei Monaten um 4 Prozent. Im vorbörslichen Handel stiegen die Aktien um 2,2 Prozent.

Der US-Industriekonzern General Electric (GE) kündigte wegen der Corona-Krise einen Stellenabbau in seiner Flugzeugsparte von rund 25 Prozent an. Damit wären insgesamt rund 13 000 Jobs betroffen. Der Abschwung in der Branche sei beispiellos, hiess es. Die Corona-Pandemie dürfte im zweiten Quartal zu einem Einbruch des Luftverkehrs um rund 80 Prozent führen. Die Aktien von General Electric stiegen vorbörslich um 1,5 Prozent.

Die Aktien von Pfizer rückten vorbörslich um 1,8 Prozent vor. Der US-Pharmakonzern und sein deutscher Kooperationspartner Biontech gaben bekannt, erste Probanden in den USA mit einem Impfstoff zur Prävention von Covid-19-Infektionen behandelt zu haben.

Unterdessen bekommt das kriselnde Dessous-Label "Victoria's Secret" aufgrund der Corona-Krise nun doch keinen neuen Mehrheitsbesitzer. Der im Februar beschlossene Deal, bei dem die Modemarke mit 1,1 Milliarden Dollar bewertet worden war, sei aufgehoben worden, hiess es. Ursprünglich sollte der Finanzinvestor Sycamore Partners 55 Prozent an der Modemarke von deren Mutterkonzern L Brands übernehmen. Die Aktien von L Brands sackten vorbörslich um 3,6 Prozent ab./edh/mis