NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte dürften nach den deutlichen Vortagesgewinnen zunächst einmal durchatmen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial zuletzt 0,2 Prozent tiefer auf 28 775 Punkte. Am Vortag hatte der US-Leitindex wegen der Hoffnungen auf eine Einigung der Republikaner und Demokraten auf ein weiteres Corona-Hilfspaket um knapp ein Prozent zugelegt. Der technologielastige Nasdaq-100-Index war gar um mehr als drei Prozent nach oben geschnellt.

Dank eines anhaltenden Booms im Wertpapierhandel steigerte die größte US-Bank JPMorgan Chase ihren Gewinn im von der Corona-Krise überschatteten dritten Quartal überraschend. Die Aktien stiegen im vorbörslichen Handel um 1,3 Prozent.

Hohe Sonderkosten und Belastungen durch die Corona-Krise sowie eine Millionenstrafe der US-Behörden setzten der Citigroup im dritten Quartal hingegen zu. Dennoch übertrafen die Ergebnisse die Markterwartungen, die Aktie legte vorbörslich um 1,6 Prozent zu.

Apple-Papiere knüpften mit einem Kursplus von 1,5 Prozent vorbörslich an ihre Rally vom Montag an. Händler verwiesen auf die die Präsentation neuer Produkte am Dienstag. Vor allem das neue iPhone 12 - das erste Apple-Smartphone, das für den superschnellen 5G-Datenfunk gerüstet sein soll - dürfte auf ein reges Interesse stoßen.

Die Titel von Johnson & Johnson verloren hingegen vorbörslich 1,0 Prozent. Der US-Pharma- und Medizintechnikkonzern unterbrach eine Studie für einen künftigen Corona-Impfstoff wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend. Nach unerwartet guten Quartalszahlen zeigte sich das Unternehmen aber optimistischer für das Gesamtjahr. Im dritten Jahresviertel profitierte Johnson & Johnson von einem anhaltend guten Pharmageschäft. Auch im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten konnte das Unternehmen zulegen. Zudem sei die Erholung in der Medizintechnik besser als angenommen verlaufen, sagte Konzernchef Alex Gorsky.

Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney passt inmitten der Corona-Krise seine Konzernstruktur an, um sich künftig stärker auf den boomenden Streaming-Markt auszurichten. Die Neuaufstellung bündelt das TV- und Filmgeschäft mit den Online-Videodiensten in der neuen Sparte "Media and Entertainment Distribution". Die Aktie reagierte vorbörslich mit einem Kurssprung von 3,9 Prozent./edh/mis