NEW YORK (awp international) - Die Angst vor wieder zunehmenden Infektionen mit dem Coronavirus dürfte zur Wochenmitte die US-Börsen in ihrem Vorwärtsdrang bremsen. Den Leitindex Dow Jones Industrial taxierte der Broker IG gut eine Stunde vor der Startglocke 0,8 Prozent niedriger auf 25 940 Punkte. Auch die Rekordjagd an der Technologiebörse Nasdaq dürfte am Mittwoch zunächst ein Ende finden.

In den USA steigen die Zahlen der Neuinfektionen durch das Virus in zahlreichen US-Bundesstaaten an. Der führende US-Immunologe in der Corona-Krise, Anthony Fauci, zeigte sich besorgt. Er sprach bei einer Anhörung im Repräsentantenhaus von einem "beunruhigenden Anstieg von Infektionen" in Florida, Texas, Arizona und anderen Bundesstaaten. Die nächsten Wochen seien entscheidend dafür, diesem Anstieg entgegenzuwirken, erklärte er.

Auch in Sachen freier Welthandel bekommen die Bullen an den Börsen Gegenwind. Die USA wollen offenbar den Handelskrieg mit der Europäischen Union und Grossbritannien wieder aufnehmen. Die Regierung von Präsident Donald Trump denkt über Zölle auf Waren im Wert von 3,1 Milliarden US-Dollar nach. Betroffen davon seien Güter aus Frankreich, Deutschland, Spanien und Grossbritannien.

Bei den Einzeltiteln richtet sich das Interesse auf Dell Technologies. Das für PCs und Server bekannte Unternehmen erwägt laut dem "Wall Street Journal" einen Verkauf der Software-Tochter VMWare . Möglich sei aber auch eine Komplettübernahme von VMWare, an der Dell bislang 81 Prozent hält. Dell-Aktien sprangen um fast 14 Prozent nach oben und die Aktien von VMWare stiegen um fast 10 Prozent. Der Broker Stifel hob die VMWare-Aktien von "Halten" auf "Kaufen".

Aktien von Amazon legten vorbörslich gegen den schwachen Markt um ein halbes Prozent zu. Analyst Michael Pachter von Wedbush Securities hatte das Kursziel für die Aktie um 300 auf 3050 US-Dollar erhöht und das Kaufvotum bekräftigt. Amazon werde im zweiten Quartal erheblich vom Coronavirus profitiert haben, prognostizierte der Experte./bek/jha/