LONDON (dpa-AFX) - Auch dank eines schwachen Pfunds ist der Londoner Aktienindex FTSE 100 auf den höchsten Stand seiner Geschichte gestiegen. Der FTSE 100 legte am Freitag auf seinen Rekordwert von 7906,58 Punkten zu und schloss letztlich bei 7901,8 Punkten so hoch wie nie zuvor. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom 22. Mai 2018 überboten. Das Plus zum Vortag betrug gut ein Prozent.

"Der FTSE 100 ist ein nach außen gerichteter Index, der dank bestimmter Branchen, die von steigenden Energiepreisen und Zinssätzen profitiert haben, Gewinne erzielt hat", sagte Victoria Scholar vom Anlagedienst Interactive Investor der Nachrichtenagentur PA. Damit habe er den FTSE 250 deutlich übertrumpft, der stärker von der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit in Großbritannien betroffen war.

Zudem gab das Pfund nach starken US-Arbeitsmarktdaten zum US-Dollar sowie zum Euro deutlich nach. Da im FTSE 100 viele Unternehmen mit wichtigem Exportgeschäft versammelt sind, profitiert der Index von einem schwächeren Pfund: Die Waren werden für ausländische Kunden günstiger. Experten machten auch eine sinkende Inflation für das Plus verantwortlich und schließen einen weiteren Anstieg nicht aus.

Die Bank of England hatte jüngst ihren Leitzins erneut auf 4 Prozent angehoben. Zentralbankchef Andrew Bailey deutete aber an, dass sich der Zinssatz einen Höchststand erreicht hat - auch das trieb die Kurse an der Börse an./bvi/DP/zb