FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei Tagen mit Kursgewinnen haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte den Rückwärtsgang eingelegt. Weder positive Vorgaben von der Wall Street noch gute deutsche Konjunkturdaten konnten daran etwas ändern. Der Dax schloss mit einem Minus von 1,15 Prozent bei 15 456,39 Punkten und damit auf seinem Tagestief. Für den MDax der mittelgroßen Börsentitel ging es um 0,98 Prozent auf 33 899,81 Zähler nach unten.

Auch die großen europäischen Börsen drifteten gen Süden. Der EuroStoxx 50 fiel um 1,14 Prozent auf 4075,94 Punkte. Der Pariser Cac 40 Index büßte rund 0,9 Prozent ein und der Londoner FTSE 100 rund 0,2 Prozent. In den USA stagnierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss auf Vortagesniveau.

"Die Stimmung schwankt zwischen konjunktureller Zuversicht, neuerlichen Bedenken angesichts der Corona-Deltavariante und den Inflationsgefahren", fasste Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba die Gemengelage zusammen. Die Investmentbank HSBC sieht derweil Abwärtspotenzial für den Dax, sollte dieser unter 15 400 Zähler fallen. Dort verlaufe eine wichtige Trendlinie.

Nachrichtliche Impulse zu Einzelwerten waren Mangelware. Aktien von Bayer gaben um weitere 1,5 Prozent nach und fielen zwischenzeitlich erstmals seit Anfang Februar unter die 50-Euro-Marke. Nach wie vor lasten Risiken im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat auf dem Aktienkurs.

Aktien von Munich Re verloren 2,3 Prozent. Die US-Bank Citigroup warnte die Anleger vor der anstehenden Hurrikan-Saison und strich die Aktien des Rückversicherers von ihrer europäischen Empfehlungsliste.

Zu den größten Kursverlierern im MDax zählten die Papiere von Shop Apotheke. Nach minus 6,3 Prozent am Vortag ging es um weitere 4,7 Prozent abwärts. Das Bankhaus Metzler strich die Kaufempfehlung für die Aktien der Online-Apotheke und begründete dies mit einer voraussichtlich schleppenden Einführung des elektronischen Rezepts.

Die Anteilscheine von Ceconomy sanken um 2,2 Prozent und fielen zeitweise auf den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr. Die Baader Bank strich die Papiere des Elektronikhändlers von einer Empfehlungsliste.

Dagegen schossen die Titel von SGL Group um 15,5 Prozent auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren nach oben. Die Aktien des Kohlenstoffspezialisten trotzen der zurückhaltenden Einschätzung nahezu aller Experten, die auch mit ihren vergleichsweise niedrigen Kurszielen immer mehr in Zugzwang geraten.

Der Euro kostete zuletzt 1,1947 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1951 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,26 Prozent am Vortag auf minus 0,27 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 144,69 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,06 Prozent auf 172,14 Punkte zu./edh/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---