FRANKFURT (awp international) - Allzu weit haben sich die Anleger am Mittwoch vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Abend nicht aus der Deckung gewagt. Der Dax legte am Vormittag um 0,4 Prozent auf 13 271 Punkte zu. Damit setzt sich das Auf und Ab des Dax der vergangenen Tage um die Marke von 13 200 Zählern fort. Etwas Rückenwind bekamen die Kurse von der Konjunktur.

Die Fed wird an ihrem Corona-Krisenkurs voraussichtlich festhalten. Die Leitzinsspanne von 0,0 bis 0,25 Prozent und die anderen Massnahmen sollte sie nach Einschätzung von Ökonomen bestätigen. Mit Spannung erwartet werden Aussagen zur neuen Strategie der Fed. Zudem wird die Notenbank auch ihre neuen Prognosen veröffentlichen. Niedrige Marktzinsen begünstigen Aktien tendenziell im Vergleich zu Anleihen.

Der MDax der mittelgrossen Börsentitel gewann 0,67 Prozent auf 27 682 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone lag mit 0,43 Prozent im Plus.

Die Industriestaatenorganisation OECD schätzt den coronabedingten Wirtschaftseinbruch in Europa und in den USA in diesem Jahr weniger dramatisch ein als zunächst erwartet. In China rechnet die Organisation nun mit Wachstum statt mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung. Das stützte am Vormittag die Aktienkurse.

Im Dax setzten sich Deutsche Post an die Spitze mit einem Gewinn von 1,6 Prozent. Sie profitierten von starken Quartalszahlen des Kontrahenten Fedex vom Vorabend.

Die am Vortag um fast 20 Prozent eingebrochenen Aktien von Grenke büssten weitere mehr als 20 Prozent ein. Sie litten erneut unter einer sogenannten Short-Attacke. Der selbsternannte Research-Dienst und Leerverkäufer Viceroy hatte dem Leasing-Anbieter unter anderem Bilanzfälschung vorgeworfen. Grenke weist die Vorwürfe zurück.

Lufthansa-Aktien sanken um 1,4 Prozent. Kreisen zufolge stehen der Fluggesellschaft härtere Einschnitte bevor als bislang geplant. Der Chemikalienhändler Brenntag will in diesem Jahr einen operativen Gewinn von mindestens einer Milliarde Euro erzielen. Der Kurs verteuerte sich daraufhin um 3,6 Prozent auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren.

Der Lichtkonzern Osram hat sich kurz vor Ende des Geschäftsjahrs 2019/2020 wegen zuletzt besser laufender Geschäfte in China und den USA etwas optimistischer gezeigt. Osram-Aktien stiegen um knapp ein Prozent. Ein positiver Kommentar der Berenberg Bank zu Freenet verhalf dem Kurs des Telekomanbieters zu einem Plus von 2,2 Prozent./bek/stk