FRANKFURT (awp international) - Die Erholung am deutschen Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte fortgesetzt. Der Dax baute am Mittwoch die Gewinne im Verlauf des Vormittags kontinuierlich aus. Zuletzt stieg der Leitindex um 1,1 Prozent auf 12 118,47 Punkte und liess somit die 12 000er Marke wieder hinter sich.

An der Wall Street hingegen waren die Anleger tags zuvor wieder in Deckung gegangen - trotz einer überraschenden Zinssenkung der US-Notenbank. Der Dow Jones Industrial hatte nach dem Schluss am deutschen Aktienmarkt kräftig nachgegeben. Wegen der Gefahren für die Wirtschaft durch das neuartige Coronavirus hatte die Fed den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte gesenkt. Es gelang ihr damit aber nicht, die Sorgen am Markt zu mildern.

Mit der Zinssenkung habe die Notenbank zwar überraschend schnell auf das Coronavirus reagiert, kommentierte die Investmentbank Credit Suisse. Erweise sich das Virus aber als hartnäckig, dürfte dieser Schritt für eine Stützung der Wirtschaft nicht ausreichen. Die Rufe nach weiteren Massnahmen der Fed dürften dann lauter werden. Anleger sollten sich in den kommenden Tagen und Wochen am Markt zurückhalten, riet die Bank.

Der MDax der mittelgrossen Börsentitel rückte um 0,8 Prozent auf 26 103,04 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone legte mit 1,3 Prozent noch ein wenig stärker zu als der Dax.

In China hinterlässt derweil die Epidemie des Coronavirus tiefe Spuren in der Wirtschaft: Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen halbierte sich im Februar fast und brach auf ein Rekordtief ein. Auch der Automarkt in China brach ein.

Bayer-Aktien setzten sich mit einem Plus von 3,7 Prozent an die Dax-Spitze. Die Deutsche Bank empfiehlt die Papiere wieder zum Kauf. Diese seien schlicht unterbewertet, lautete die Begründung. Ein positiver Kommentar des US-Brokers Jefferies liess den Kurs von Munich Re um 2,7 Prozent zulegen.

Geschäftszahlen veröffentlichten der Chemikalienhändler Brenntag , der Chemieproduzent Evonik und der Chip-Hersteller Dialog Semiconductor . Anleger reagierten mit Käufen: Dialog Semiconductor stiegen um 4,5 Prozent, Evonik um 3,9 Prozent und Brenntag um 3,4 Prozent. Die Aktien lagen damit auf den vordersten Plätzen im MDax.

Die jüngste Kursrally der Aktien von Teamviewer nutzte der Investor Permira zum Ausstieg. Er platzierte 22 Millionen Aktien zu je 32 Euro und baute den Anteil auf 51,5 Prozent ab. Die Papiere fielen um 4,7 Prozent.

Metro-Aktien verloren 1,4 Prozent. Am Dienstag hatten Spekulationen um eine Übernahme der Metro durch den US-Lebensmittellieferant Sysco den Metro-Kurs um fast 20 Prozent nach oben getrieben. Eine offizielle Bestätigung blieb bislang aber aus./bek/mis