FRANKFURT (awp international) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich am Dienstagnachmittag nach guten Konjunkturdaten eine vorsichtig optimistische Stimmung breit gemacht. Der Leitindex Dax lag zuletzt mit 0,28 Prozent im Plus bei 13 231 Zählern. Er pendelt in einer engen Spanne um die Marke von 13 200 Punkten. Vor der Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch könnten sich die Anleger mit weiteren Aktienkäufen jedoch zurückhalten.

Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich überraschend aufgehellt. Laut dem Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg der von ihm erhobene Indikator im September. Analysten hatten hingegen im Mittel mit einem Rückgang gerechnet.

"Die Konjunkturerwartungen sind überraschend gestiegen und liegen nun auf dem höchsten Niveau seit dem Jahr 2000", sagte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. Die Zahlen legten eine kräftige Erholung der Wirtschaft im dritten Quartal nahe.

Der MDax der 60 mittelgrossen Börsentitel trat mit 27 567 Punkten auf der Stelle. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um ein halbes Prozent.

Aktien von Bayer setzten sich mit plus 3 Prozent an die Dax-Spitze. Bayer hatte in der Vorwoche mitgeteilt, dass man im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat auf einen Kompromiss zusteuert. Nun stützen Gerichtsunterlagen diese Darstellung, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag berichtete.

Eine Kaufempfehlung der Investmentbank Mainfirst für die Aktien von HeidelbergCement liess diese um 2,6 Prozent zulegen.

Für Aufsehen sorgte eine sogenannte Short-Attacke auf den MDax-Titel Grenke . Ein kritischer Bericht eines selbsternannten Analyse-Dienstes namens Viceroy Research über den Leasing-Anbieter liess den Grenke-Kurs um fast 18 Prozent einbrechen. Viceroy Research ist nach eigener Aussage in den Aktien "short" positioniert und kann mithin von fallenden Kursen profitieren.

Aktien von Amadeus Fire stiegen um 4,2 Prozent. Der Dienstleister für Zeitarbeit und Personalvermittlung hatte am Vorabend den Kauf des Heidelberger IT-Bildungsanbieters GFN vermeldet.

Der Euro legte etwas zu und kostete im Nachmittagshandel 1,1893 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1876 Dollar festgelegt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,51 Prozent am Montag auf minus 0,48 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 145,51 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,06 Prozent auf 173,90 Zähler nach./bek/men

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---