FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts der fortdauernden Spannungen zwischen China und den USA um Taiwan fahren die Anleger weiter mit angezogener Handbremse und auf Sicht. Der Leitindex Dax gab im frühen Handel um 0,12 Prozent auf 13 432,65 Punkte nach.

Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, setzt trotz Warnungen Chinas ihren Besuch in Taiwan fort. Erwartet wird, dass Pelosi mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen sowie mit Parlamentariern der demokratischen Inselrepublik zusammenkommt. China hatte für den Fall eines Besuchs Pelosis mit Konsequenzen gedroht.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,71 Prozent auf 27 574,11 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich dagegen leicht im Plus.

Für Ernüchterung unter Anlegern sorgten auch schwache Quartalsberichte von BMW und Siemens Healthineers. Während BMW-Aktien um 5 Prozent fielen und auch Mercedes-Benz und Volkswagen mit nach unten zogen, büßten Siemens Healthineers sogar 7,6 Prozent ein. Hier kam ein deutlicher Gewinnrückgang im dritten Geschäftsquartal nicht gut an.

Bei BMW monierte Analyst Philippe Houchois von der US-Bank Jefferies die gekürzte Prognose für den freien Barmittelzufluss 2022. Diesen habe BMW von mindestens 12 Milliarden auf wenigstens 10 Milliarden Euro gekappt.

Die Papiere von Vonovia verteuerten sich hingegen um 2,8 Prozent. Anleger zeigten sich erfreut darüber, dass die Immobiliengruppe in den kommenden Jahren milliardenschwere Verkäufe tätigen dürfte. Infineon will derweil im laufenden Geschäftsjahr profitabler sein, was Anleger mit einem Kursplus von 2 Prozent quittierten.

In der zweiten Reihe büßten die Aktien von Teamviewer 8,1 Prozent ein und Commerzbank 1,3 Prozent. Der Softwareanbieter wird beim Wachstum vorsichtiger. Zur Commerzbank merkte Analystin Anke Reingen von der Bank RBC an, dass das Geldhaus das Erreichen der Jahresziele unter die Prämisse eines sich nicht weiter verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds gestellt habe. Mögliche Gasrationierungen bedrohten diese Prämisse jedoch.

In der dritten Reihe kamen auch die Quartalsberichte der Shop Apotheke, des Stahlhändlers Klöckner & Co und des Technologieunternehmens Basler nicht gut an, die Kurse verloren zwischen 1,5 und 4,2 Prozent. Die Anteile des Gebrauchtwagenhändlers Auto1 zogen dagegen nach guten Ergebnissen im zweiten Quartal mit plus 8,9 Prozent auf Platz eins im SDax./bek/jha/