FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Verluste am deutschen Aktienmarkt aus der vergangenen Woche haben am Montag weitere Schnäppchenjägern angelockt. Der Leitindex Dax übersprang zeitweise wieder die Hürde von 15 900 Punkten. Dann bröckelten die Gewinne etwas ab. Am Vormittag legte er zuletzt noch um 0,45 Prozent auf 15 878,79 Punkte zu.

Der MDax stieg um 0,51 Prozent auf 35 845,77 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,62 Prozent auf 4173,34 Zähler.

In der vergangenen Woche hatte neben Sorgen über weiter bestehende Lieferkettenprobleme vor allem die Furcht über ein womöglich baldiges Ende der Billiggeldpolitik der US-Notenbank (Fed) den Dax zeitweise fast auf 15 600 Punkte gedrückt. Am Freitag ging er im späteren Handel aber schon ein wenig auf Erholungskurs.

Stimmen aus den Reihen der Fed, dass angesichts der grassierenden Delta-Variante des Coronavirus eine vorschnelle Reduzierung der konjunkturstützenden Anleihekäufe nochmal überdacht werden sollte, stützten die Stimmung an den Börsen. In den USA legten sie daher am Freitag letztlich zu und an diesem Montagmorgen zeigten sich auch die asiatischen Börsen freundlich.

Angesichts der vorangegangenen Verunsicherungen blicken die Anleger auf Stimmungsdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor der Eurozone.

Mit Blick auf die Unternehmensseite erholten Autowerte sich. Im Dax waren die Daimler-Aktien Favorit mit plus 2,0 Prozent. BMW, VW und auch die Papiere des Zulieferers Continental gewannen zwischen 1,1 und 1,7 Prozent. Die gesamte Branche hatte seit Mitte August kräftige Verluste erlitten.

Im SDax gewannen Vossloh als Spitzenwert 2,8 Prozent. Eine Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler gab den Papieren des Bahntechnikunternehmens Auftrieb.

Ansonsten gab es kleinere, aber kaum kursbewegende Nachrichten. So sagte Aurubis-Finanzvorstand Rainer Verhoeven der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag", dass der Kupferkonzern über Zukäufe, insbesondere im Recyclinggeschäft, weiter wachsen wolle. Die Geschäftsjahresziele wurden zugleich bestätigt. Die Aktie zeigte sich im MDax marktkonform mit plus 0,5 Prozent.

Grenke dagegen verkauft seine Beteiligung am FinTech-Unternehmen Viafintech. Der Anteil in Höhe von 25,01 Prozent an dem Anbieter digitaler Zahlungsinfrastruktur gehe zu einem Preis im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich an die österreichische Paysafecard Wertkarten GmbH, hatte der Leasingspezialist am Sonntag mitgeteilt.

Die Analysten der Investmentbank Pareto sahen die Nachricht neutral. Einerseits vergebe sich Grenke zwar mit der Veräußerung der Beteiligung an dem vielversprechenden Fintech-Unternehmen die Chance auf einen in der Zukunft potenziell höheren Verkaufspreis. Andererseits sei das Marktumfeld für Grenke weiter herausfordernd und daher könnte es sinnvoll sein, die Verkaufserlöse in das Kerngeschäft zu stecken./ck/mis